- Im Jahr 2019 sind in der EU wegen der Feinstaubbelastung in der Luft schätzungsweise 307'000 Menschen vorzeitig gestorben. Dies teilt die EU-Umweltagentur EAA in ihrem Luftverschmutzung-Bericht mit.
- Würden alle EU-Mitgliedstaaten die neuen Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO einhalten, hätten im Jahr 2019 viele Todesfälle vermindert werden können, so ihr Fazit.
- Die Zahl der Todesfälle ist im Vergleich zum Jahr 2018 jedoch zurückgegangen. Dies ist laut EAA auf günstige Wetterbedingungen, aber auch die generell bessere Luftqualität zurückzuführen.
Die WHO hatte ihre empfohlenen Grenzwerte für Schadstoffe in der Luft im September verschärft. Sie setzt die Richtwerte damit wesentlich tiefer an, als sie momentan in der EU gelten. Mit dem Einhalten der WHO-Richtlinien hätte es gemäss der EU-Umweltagentur fast 60 Prozent weniger Tote gegeben.
Trend: Luftverschmutzung geht zurück
In einer umfassenden Analyse der EEA kam heraus, dass die Luftqualität in Europa 2019 besser als 2018 gewesen sei. Bereits in den Vorjahren nahm deren Qualität zu. Der Trend: Während die Länder daran arbeiten, ihre klimaschädlichen Emissionen zu verringern, geht die Luftverschmutzung langfristig betrachtet zurück.
Diese Investitionen retten Leben und tragen auch dazu bei, den Fortschritt in Richtung CO2-Neutralität und starker Biodiversität zu beschleunigen.»
Investitionen in sauberere Wege beim Heizen sowie in Verkehr, Landwirtschaft und Industrie sorgten für eine bessere Gesundheit und Lebensqualität für alle Europäer, erklärte EEA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx. «Diese Investitionen retten Leben und tragen auch dazu bei, den Fortschritt in Richtung CO2-Neutralität und starker Biodiversität zu beschleunigen.»
Das bedeutet jedoch bei Weitem nicht, dass der Kampf gegen die Luftverschmutzung gewonnen ist. Trotz der Fortschritte der vergangenen Jahre habe man noch einen langen Weg vor sich, um das Niveau der neuen WHO-Grenzwerte zu erreichen, sagt der Regionaldirektor der WHO Europa, Hans Kluge gegenüber der EEA.