- Die Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit dem Zyklon «Freddy» ist auf über 270 gestiegen.
- Mindestens 20'000 Menschen sind obdachlos geworden.
- Laut Weltmeteorologie-Organisation dürfte es einer der längst andauernden Tropenstürme seit Beginn der Aufzeichnungen sein.
Am 6. Februar bildete sich der Zyklon «Freddy» vor der Nordwestküste Australiens. Nachdem er den gesamten südlichen Indischen Ozean überquert hatte, traf «Freddy» am 21. Februar zunächst in Madagaskar und am 24. Februar in Mosambik auf Land und sorgte für schwere Verwüstungen.
Er gelang in eine seltene «Schleifenbahn» und kehrte letzte Woche mit grösserer Macht und noch mehr Regen nach Madagaskar zurück. Am späten Samstagabend traf er dann erneut Mosambik und schliesslich erreichte er am Montagmorgen Malawi.
Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde starben allein in Malawi mindestens 225 Menschen, 584 Menschen verletzten sich, und 37 sind verschwunden. In Mosambik starben beim zweiten Durchzug des Sturms mindestens vier Menschen, die Gesamtzahl der Todesopfer ebenda stieg dort somit auf 14.
Die Priorität sei jetzt, in den am stärksten zerstörten Gebieten nach Überlebenden zu suchen. Das sagte ein Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes der Nachrichtenagentur Reuters. «Wir haben Tausende gerettet, aber weitere Tausende sind noch immer unerreichbar.»
In Madagaskar kamen insgesamt 17 Menschen ums Leben. Doch die Zahl der Todesopfer dürfte noch weitaus höher sein, da es wegen Schäden an der Infrastruktur für Telefon und Internet wenig Informationen gibt. Viele Menschen werden nach Angaben der Behörden noch vermisst.
Schwierige Rettungsarbeiten
Im Binnenstaat Malawi ist die Stromzufuhr erheblich gestört, da der nationale Energieversorger grosse Wasserkraftwerke schliessen musste. Auch die Rettungsarbeiten gestalten sich schwierig, wie Anna Lemmenmeier, Afrika-Korrespondentin von Radio SRF sagt: «Weil die Infrastruktur kaputt ist, kommt man nicht in die Gebiete. Es sind auch sehr viele Gebiete noch überschwemmt, weil der Regen sehr lange angedauert hat.»
Am meisten hat es die zweitgrösste Stadt Blantyre getroffen. Dort haben Überschwemmungen und Schlammlawinen Häuser, Brücken und Strassen zerstört.
Eine weitere Herausforderung seien die Hygienebedingungen. Denn: Sobald diese nicht mehr gewährleistet werden können, ist die Gefahr von Cholera ein Thema. Cholera sei in Malawi ein Problem, aber «man sei derzeit relativ gut vorbereitet darauf», meint Lemmenmeier.
Erinnerungen an 2019
Im Frühjahr 2019 hatte der Tropensturm «Idai» grosse Schäden in Mosambik angerichtet. Damals starben knapp 1000 Menschen. Es war einer drei opferreichsten tropischen Wirbelstürme auf der Südhalbkugel seit Beginn der Wetterbeobachtungen.