In den USA sorgen die Untersuchungen zum Sturm auf das Kapitol vom vergangenen 6. Januar derzeit für Schlagzeilen. Im Zentrum steht Mark Meadows, der Stabschef des früheren US-Präsidenten Trump. Dieser weigert sich, vor einer Kommission auszusagen, die die damaligen Ereignisse untersucht. Zudem weigert er sich ebenfalls, weitere Dokumente herauszugeben, die zeigen könnten, was sich am 6. Januar im Weissen Haus abspielte.
Aufgrund dieser Haltung hat das US-Repräsentantenhaus am Abend beschlossen, Mark Meadows zur Anklage an die Justiz zu überweisen.
Meadows sollte Trump beeinflussen
Noch vor einigen Wochen deutete Meadows an, er werde mit der Untersuchungskommission zusammen arbeiten. In der Folge übergab er rund 9'000 Dokumente, vor allem E-Mails und SMS. Diese zeigen unter anderem, dass selbst engste Vertraute Trumps den Stabschef am 6. Januar anflehten, auf den Präsidenten einzuwirken.
Präsidentensohn Don Junior forderte beispielsweise: Sein Vater müsse diesen Wahnsinn sofort verurteilen, so die Abgeordnete Liz Cheney vor dem Kongress. Und Fox-News-Moderatorin und Trump-Vertraute Laura Ingraham schrieb an Meadows: Was da passiert schadet uns allen – Trump zerstört gerade sein Vermächtnis.
Gerne hätte die Untersuchungskommission unter anderem von Meadows erfahren, weshalb Trump den Bitten seiner Vertrauten nicht nachkam und den Aufständischen im Kapitol erst am Abend Einhalt gebot. Doch vor einer guten Woche verweigerte der frühere Stabschef abrupt jede weitere Kooperation – vermutlich aus Angst, den Zorn Trumps auf sich zu ziehen.
Nun ist er wegen Missachtung des Kongresses an die Justiz überwiesen worden, die ihn anklagen dürfte. Mark Meadows drohen bis zu einem Jahr Gefängnis oder eine hohe Geldstrafe.