- Mehr als ein Dutzend Menschen verlieren bei einem Luftangriff auf Flüchtlingsunterkünfte in Syrien ihr Leben.
- Bei dem Angriff auf das letzte grosse Rebellengebiet Idlib sollen auch sechs Kinder ums Leben gekommen sein.
- Hilfsorganisationen beklagen die zunehmend desolate humanitäre Lage vor Ort.
Ein Lager für vertriebene Zivilisten wurde offenbar wieder Ziel von Luftangriffen. Dabei wurden nach Angaben von Aktivisten mindestens 17 Menschen getötet.
30 weitere Personen verletzt
Unter den Toten nahe dem Ort Hass seien auch sechs Kinder, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitagabend. Ausserdem seien rund 30 weitere Menschen verletzt worden, überwiegend Frauen und Kinder.
Verantwortlich für die Bombardierung sei die russische Luftwaffe, erklärten die Aktivisten. Moskau ist im syrischen Bürgerkrieg ein wichtiger Verbündeter der Regierung in Damaskus.
Russland sowie die Türkei als Partner der Rebellen hatten sich auf eine Deeskalationszone und eine Pufferzone für die Region um Idlib im Nordwesten Syriens geeinigt. So sollte eine Offensive der Regierung verhindert werden.
1.5 Millionen Vertriebene in der Region
Die Anhänger von Machthaber Baschar al-Assad begannen Ende April jedoch mit Angriffen und konnten zuletzt ein strategisch wichtiges Gebiet einnehmen. Die Region wird bisher von der Al-Kaida-nahen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) dominiert.
In dem Gebiet leben rund drei Millionen Menschen, etwa die Hälfte davon Vertriebene. Hilfsorganisationen beklagen eine dramatische humanitäre Lage. Viele Flüchtlinge leben in provisorischen Unterkünften am Rand von Ortschaften oder in halb fertigen Gebäuden.