- US-Präsident Donald Trump will Stahl- und Aluminiumimporte in die USA mit Zöllen von 25 Prozent belegen.
- Details sollen Anfang dieser Woche verkündet werden.
- Die Zölle sollen alle Länder betreffen, auch die Nachbarn Kanada und Mexiko – und die Schweiz.
Würde ein anderes Land im Gegenzug Zölle auf US-Waren verhängen, werde Trump wiederum mit Zöllen (reciprocal tariffs) darauf antworten. «Ganz einfach: Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas», erklärte der republikanische US-Präsident während eines Fluges zum Super Bowl mit der Präsidentenmaschine Air Force One vor Medienschaffenden.
Auf die Frage eines Reporters, wann die gegenseitigen Zölle in Kraft treten würden, antwortete Trump: «nahezu sofort». Bei den Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte blieb der Zeitpunkt zunächst offen. Details zu den neuen Abgaben für Stahl und Aluminium werde er am Montag verkünden, zu den anderen «wahrscheinlich am Dienstag oder Mittwoch».
Die USA beziehen ihren Stahl nach Angaben des Branchenverbands American Iron and Steel Institute (AISI) für das Jahr 2024 vor allem aus Kanada, Brasilien und Mexiko. Auch Deutschland und China rangieren demnach in der Top 10 der Herkunftsländer von Stahlimporten.
USA auch für Schweizer Stahlproduzenten wichtig
Die Schweiz wird in der US-Statistik nicht separat aufgeführt. Doch auch für die hier ansässigen Stahlproduzenten sind die USA ein wichtiger Markt. So machte etwa das angeschlagene Unternehmen Swiss Steel im ersten Halbjahr 2024 knapp 10 Prozent seines Umsatzes mit Kundschaft in den USA.
Dies aber wohl hauptsächlich via die Fabriken im Ausland. Laut der Aussenhandelsstatistik summierten sich die Exporte von Gusseisen, Eisen und Stahl made in Switzerland lediglich auf einen Wert im tiefen zweistelligen Millionenbereich.
Es wird sich zeigen, ob Trump mit seinen Drohungen Ernst macht. Anfang vergangener Woche konnte ein nordamerikanischer Handelskrieg mit ungewissen Folgen für die Weltwirtschaft vorerst abgewendet werden.
Nach seinem Wiedereinzug ins Weisse Haus hatte Trump seine Zoll-Drohung gegen die EU erneuert. In seiner zweiten Amtszeit will er die USA als Produktionsstandort stärken und das Handelsdefizit mit Europa abbauen. Ökonominnen und Ökonomen fürchten einen Handelskrieg zwischen den USA und der EU.
Europäer wollen entschlossen handeln
Die EU-Kommission hat eine Reaktion angekündigt, falls Trump neue US-Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhänge. Sie werde aber erst reagieren, wenn sie detaillierte oder schriftliche Klarstellungen zu den Zöllen erhalte, so die Brüsseler Behörde.
Bereits der deutsche Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigten europäische Gegenmassnahmen an, sollten die USA zusätzliche Zölle auf EU-Waren erheben.
Er hat es schon einmal getan
Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump auf Stahl- und Aluminiumimporte Sonderzölle einführen lassen. Die EU reagierte damals mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter.
Die Auseinandersetzung belastete die transatlantischen Beziehungen schwer. Trumps Nachfolger Joe Biden setzte diese Zölle nach seinem Amtsantritt 2021 aus. Die Verhandlungen über eine Lösung überdauerten aber auch die Amtszeit des Demokraten.