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Kampfjets für die Ukraine
Aus Echo der Zeit vom 23.03.2023. Bild: Keystone/PETR DAVID JOSEK
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MiG-29 für die Ukraine Ist die jüngste Lieferung von Kampfjets an Kiew erst der Anfang?

Die Slowakei und Polen liefern der Ukraine Kampfflugzeuge. Was heisst das für den Krieg? Die wichtigsten Antworten.

Darum geht es: Bislang waren Kampfjetlieferungen aus dem Westen an die Ukraine ein Tabu. Nun aber hat die Slowakei vier Kampfjets an Kiew übergeben, in den kommenden Wochen sollen neun weitere folgen. Auch Polen hat letzte Woche entschieden, der Ukraine vier MiG-29 Kampfflugzeuge zu liefern.

Welche Motive haben die beiden Staaten für die Lieferung? Sowohl in Polen als auch in der Slowakei sei man überzeugt, dass die Ukraine nicht nur für die Freiheit des eigenen Landes, sondern auch für diejenige Europas kämpfe, erklärt Osteuropa-Korrespondent Roman Fillinger.

Im Fall der Slowakei gäbe es aber auch prosaische Gründe. «Die slowakische Luftwaffe hat ihre 13 MiG-29 schon letzten Herbst ausgemustert. Diese gehen nun in die Ukraine – aber nicht gratis», erklärt Roman Fillinger. Bratislava erhalte für seine Leistungen 200 Millionen Euro aus einem EU-Topf. Zudem bekäme es von den USA rund 700 Millionen Euro Rabatt beim Kauf von US-Helikoptern und Raketen. «Kein schlechter Deal», so Roman Fillinger.

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Archiv: Polen will MiG-29-Kampfjets liefern – USA sagt nein
Aus Tagesschau vom 09.03.2022.
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Bedeutet die Deal-Unterstützung durch die USA und die EU das Ende der roten Linie Kampfjetlieferung? Bereits vor einem Jahr wollte Polen Kampfjets an die Ukraine liefern. Damals wurde die Regierung in Warschau aber noch von den Bündnispartnern in der Nato, insbesondere von den USA, zurückgepfiffen. «Jetzt hat Washington seinen Widerstand aufgegeben», erklärt Roman Fillinger. Heute heisse es aus dem Weissen Haus, die USA werden der Ukraine zwar selbst keine Kampfflugzeuge liefern, aber man respektiere die Entscheidung Polens und der Slowakei.

Wie wichtig sind denn diese Kampfjets für die Ukraine? «Sie sind ein wichtiges politisches Symbol», erklärt Auslandredaktor David Nauer. Europa signalisiere so seine Unterstützung für die Ukraine. Auf dem Schlachtfeld würden die Kampfjets fürs Erste aber nicht viel ausrichten können. «Es sind schlicht zu wenige. Die Ukraine bräuchte wohl hunderte Kampfjets, um wirklich etwas an der Front ausrichten zu können», so David Nauer. Ausserdem seien derzeit andere Waffensysteme viel wichtiger: vor allem Artillerie und Panzer. Der Luftkrieg werde zudem mit Drohnen und Marschflugkörpern geführt.

Vier Kampfjets fliegen in Formation nebeneinander
Legende: Kampfflugzeuge des Typs MIG-29 der slowakischen Luftwaffe während einer Flugshow (27.08.22) (AP Photo/Petr David Josek, File

Hofft die Ukraine auf weitere Kampfjets? «Ja, ganz klar», meint David Nauer. Aber es gebe zwei Probleme: Einerseits müssten für westliche Jets die ukrainischen Piloten erst ausgebildet werden, was dauere, weil sie die neuen Systeme nicht kennen. Zudem seien die westlichen Staaten im Moment dagegen, Kampfflugzeuge an die Ukraine zu liefern. «Man befürchtet, dass die Ukraine mit den Jets Ziele auf russischem Territorium angreifen könnte und dass dies zu einer unkontrollierten Eskalation des Krieges führen könnte.»

Wie reagiert Russland auf die Kampfjetlieferung aus der Slowakei? «Erwartungsgemäss sind die Russen wenig erfreut», sagt David Nauer. Aus dem Kreml habe man verlautbaren lassen, dass die betreffenden Nato-Staaten ihre Beteiligung am Krieg damit erhöhen würden und dass man die Jets vernichten werde. «Allerdings muss man auch sagen, dass die Russen eigentlich bei jedem Waffentyp, den der Westen geliefert hat, genau gleich reagiert haben. Passiert ist nie etwas», so Nauer.

Echo der Zeit, 23.03.2023, 18:00 Uhr ; 

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