Worum geht es? US-Aussenminister Antony Blinken, Innenminister Alejandro Mayorkas und Sicherheitsberaterin Liz Sherwood-Randall reisen am Mittwoch nach Mexiko-Stadt, um mit dem mexikanischen Präsidenten López Obrador über das Thema Einwanderung zu sprechen. Es geht um eine sogenannte Karawane von Tausenden Migrantinnen und Migranten. Sie haben sich aus dem Süden Mexikos auf den Weg Richtung US-Grenze gemacht. Es handelt sich um Einzelpersonen und um ganze Familien, auch mit kleinen Kindern.
Woher kommen die Menschen, die in die USA einwandern wollen? Die Migranten stammen hauptsächlich aus Ländern wie Venezuela, Honduras, El Salvador, Guatemala, Nicaragua und Haiti. Sie machten sich von der Stadt Tapachula im mexikanischen Bundesstaat Chiapas aus auf den Weg, wie die mexikanische Zeitung «Milenio» berichtete. Es soll sich um 5000 Personen handeln. An der Spitze des Zuges trug ein Teilnehmer ein weisses Kreuz.
Wieso reisen die Menschen nicht legal in die USA ein? Sie werfen der mexikanischen Einwanderungsbehörde INM Untätigkeit bei der Bearbeitung ihrer Anträge in Tapachula vor. «Wir sagen dem mexikanischen Staat, dass er uns keine andere Möglichkeit lässt, als zu Fuss zu gehen, bis das INM die Einwanderungsgenehmigungen erteilt», sagte der Aktivist Luis García Villagrán vom Zentrum für Menschenwürde, der die Karawane koordinierte.
Warum verlassen diese Menschen ihre Heimatländer? Sie fliehen vor Armut, Gewalt oder politischen Krisen in ihren Heimatländern. Seit einigen Jahren schliessen sich Migrantinnen und Migranten in der Region zum Schutz vor Gewalt und Abschiebung verstärkt zu Gruppen oder Karawanen zusammen, die sich aber oftmals nach einiger Zeit wieder auflösen.
Wie reagieren die USA? US-Präsident Joe Biden hat kürzlich angekündigt, den Mauerbau seines Vorgängers Donald Trump an der Grenze zu Mexiko fortzusetzen. Biden steht unter Druck, nächstes Jahr finden in den USA Wahlen statt. John Kirby, der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates der USA, sagte, dass die Migrationszahlen stark angestiegen seien. «Denkbar wäre, die Kontrollpunkte an Bahnstrecken und Autobahnen zu verstärken, aber auch die Sicherheitspräsenz an der südlichen Grenze Mexikos auszuweiten», sagte Kirby. Im Dezember wurden bereits mehr als 10'000 Menschen an der Grenze zu den USA festgenommen.
Wie reagiert Mexiko? Der mexikanische Präsident López Obrador ist grundsätzlich bereit, mit den USA zusammenzuarbeiten. Er forderte die USA auf, die Wirtschaftssanktionen gegen Kuba und Venezuela zu lockern. Das würde zu mehr Wohlstand der dortigen Bevölkerung führen und damit die Fluchtursachen bekämpfen, so López Obrador.