Was mit der neuen Achterbahn passiert ist: Die neue Saison im Europa-Park hat erst vor einem Monat angefangen und machte seither schon mehrmals Schlagzeilen. So stand eine Wasserbahn still, bei einer anderen Bahn sind Wagen mehrfach zurückgerollt. Auf der neuen Bahn «Voltron Nevera» drehen sich die Fahrgäste um die eigene Achse und überhängend. Dass es bei einer Neueröffnung zu Zwischenfällen komme, ist für den Europa-Park wenig überraschend: «Wenn eine Bahn stoppt, dann zeigt das, dass die Sicherheitssysteme funktionieren» sagt die Sprecherin Leah Borer. Was genau passiert ist, werde jetzt abgeklärt.
Sensoren sorgen für Sicherheit: Wenn ein Sensor eine Störung melde, dann gehe eine Achterbahn sofort in den sichersten Zustand – und der sei der Stillstand, erklärt Leah Borer. Danach werde durch Techniker abgeklärt, wo das Problem liegt. «Eine Bahnanlage hat mehrere 100, teilweise bis zu 1000 Sensoren. Wenn nur ein Sensor reagiert, steht die ganze Achterbahn still.»
Ein Stopp – für Fans das Grösste: Die in der letzten Zeit im Europa-Park aufgetretenen Bahnstörungen sind nichts Ungewöhnliches. Fans würden solchen Momenten entgegenfiebern, weil sie so selten vorkämen, sagt Leah Borer. 2022 mussten im Europa-Park bei über fünf Millionen Starts weniger als 0.001 Prozent der Fahrten evakuiert werden. Die Wahrscheinlichkeit sei sehr gering.
Strenge Sicherheitsvorschriften schon bei der Planung: Bevor eine Achterbahn gebaut wird, begleite der Technische Überwachungsverein (TÜV) die Konstruktion bis zur Fertigstellung, erklärt Achterbahnexperte Frank Lanfer. Freizeitparks weltweit legten Wert darauf, dass der deutsche TÜV ihre Bahnen zertifiziert. Nach deutschem Recht müsse einmal jährlich eine Prüfung durchgeführt werden. Zudem gebe es täglich eine Sichtprüfung, bei der technische Mitarbeiter die Fahrstrecke kontrollieren. Und dann würden immer wieder Testläufe gemacht.
Der TÜV schaut genau hin: Bei den regelmässigen Kontrollen durch den TÜV liege das Augenmerk zuerst auf der technischen Verfügbarkeit, erklärt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands: «Wir schauen, ob Bremsen oder Rückhaltesysteme funktionieren. Bei Achterbahnen werden Züge auch an Seilen nach oben gezogen. Da schauen wir genau und zum Teil röntgen wir Seile, um zu schauen, ob es Bruchstellen gibt.» Trotzdem sei eine 100-prozentige Sicherheit nie möglich. Systeme müssten eine Redundanz (Doppelabsicherung) haben. «Ganz wichtig ist, dass wir aus jedem Vorfall lernen. Sicherheit ist nie ein Zustand, sondern immer ein Prozess.»
Wichtiger Faktor Mensch: Nachbesserungen beim Thema Sicherheit sieht Joachim Bühler vom TÜV beim Personal. Entscheidend sei, dass die Angestellten, die bei den Bahnen arbeiten, wissen, was sie tun müssen, wenn wirklich einmal etwas passiert. Von der technischen Seite hingegen macht sich auch Achterbahnexperte Frank Lanfer keine Sorgen. «Heutzutage sind sie alle Achterbahnen so gut konstruiert und vom Design her durchdacht, dass ich auf Achterbahnen wirklich keine Angst habe.»
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