Die erste Marsmission der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit dem Namen «Hope» steht kurz vor dem Start im «Tenaghashima Space Centre» in Japan. Der Start war letzte Woche wegen schlechten Wetters verschoben worden. Für den knapp sieben Monate dauernden Flug zum Mars öffnet sich alle 26 Monate ein günstiges Startfenster. Das ist auch dieses Jahr zwischen Mitte Juli und Mitte August der Fall. Diese Chance wollen auch die USA und China für neue Marsmissionen nutzen.
Die arabische Marsmission sei eine wertvolle Ergänzung zu weiteren Marsmissionen und soll erstmals umfangreiche Wetterdaten liefern, erklärt Wissenschaftsredaktorin Anita Vonmont.
SRF News: Was ist das Besondere an der ersten arabischen Mars-Mission?
Anita Vonmont: Mit einer Sonde zum Mars fliegen und diesen zwecks allerlei Messungen zu umkreisen, ist an sich nichts Neues. Seit den ersten Mars-Missionen in den 1960er-Jahren haben das schon diverse andere gemacht. Für die Arabischen Emirate ist das allerdings sehr ambitioniert, denn es gibt dort und im ganzen arabischen Raum keine Raumfahrttradition. In Dubai existiert seit einigen Jahren ein eigenes Raumfahrtzentrum. Dort wurden bisher einige Satelliten selber gebaut. Jetzt mit einer Sonde gleich zum Mars zu fliegen, ist aber ein grosser Schritt, an dem schon viele gescheitert sind.
Kann das Projekt gelingen?
Es könnte gelingen. Die Emirate haben ihr Projekt sehr pragmatisch und geschickt in Zusammenarbeit mit den USA aufgegleist. Diese haben viel Erfahrung in der Marsforschung. Sie haben die Instrumente für die arabische Sonde gebaut und in Colorado ausgiebig getestet. Wie viel das die Emirate gekostet hat, verraten sie bisher nicht.
Was bringt es für die Marsforschung, wenn nun ein Newcomer auch noch eine Sonde losschickt?
Tatsächlich kreisen schon acht Sonden um den Roten Planeten. Eine chinesische Sonde ist zudem gerade unterwegs. Unser Nachbarplanet wird also gründlich untersucht. Die erste arabische Sonde mit dem Namen «Hope» soll ergänzend die Atmosphäre beziehungsweise die Gashülle des Mars viel grossräumiger als bisher untersuchen. Sie soll als erste Sonde wirklich umfassende Wetterbeobachtungen vom Mars liefert. Irgendwann ab kommenden Februar sollte es so weit sein. Sofern die Sonne wie geplant beim Mars ankommt.
Das Gespräch führte Manuel Ramirez.