- US-Präsident Donald Trump hat nach der Absage seines geplanten Treffens mit hochrangigen Taliban-Vertretern die Friedensgespräche für «tot» erklärt.
- Trotzdem strebe er weiterhin den Abzug der rund 14'000 US-Soldaten aus Afghanistan an, sagte Trump vor Medienvertretern im Weissen Haus.
«Sie sind tot, was mich angeht», sagte Trump am Montag. Der Präsident machte deutlich, dass er weiter einen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan anstrebt, nannte aber keinen Zeitplan. «Wir würden gerne gehen, aber wir werden zur richtigen Zeit gehen.»
Trump sagte, die USA hätten die Taliban in Afghanistan in den vergangenen vier Tagen stärker angegriffen als in den vergangenen zehn Jahren. Der Präsident kritisierte, die USA seien seit langer Zeit die «Polizisten» in Afghanistan. Die dortige Regierung müsse mehr Verantwortung übernehmen. Trump betonte, die Idee des geplanten Treffens sei seine gewesen. «Und es war meine Idee, es abzusagen.»
US-Soldat bei Anschlag getötet
Trump hatte am Samstagabend auf Twitter mitgeteilt, er habe ursprünglich für Sonntag in Camp David geheime Treffen mit den Taliban und – getrennt davon – mit Afghanistans Präsident Aschraf Ghani geplant. Wegen eines tödlichen Anschlags der Taliban in der afghanischen Hauptstadt Kabul habe er die Treffen und die «Friedensverhandlungen» abgesagt. Bei dem Anschlag war auch ein US-Soldat getötet worden.