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Nach dem Brexit Grossbritannien will Boote mit Migranten zurückweisen

  • Grossbritannien will der illegalen Einwanderung einen Riegel schieben.
  • Britische Patrouillen sollen Boote mit Migranten künftig aus den eigenen Gewässern im Ärmelkanal zurückweisen, statt sie an die englische Küste zu geleiten.
  • Innenministerin Priti Patel habe eine entsprechende Anweisung an die Grenzschutzbehörde gegeben, berichteten mehrere Medien.

Seit dem Austritt aus der EU können britische Behörden illegal eingereiste Asylsuchende nicht mehr ohne weiteres an EU-Staaten zurückgeben. Allein am Montag sollen nach Angaben des Innenministeriums 785 Menschen in kleinen Booten über den Ärmelkanal nach England gefahren sein.

Insgesamt sind der BBC zufolge bereits mehr als 13'000 Menschen in diesem Jahr über die Meerenge nach England gelangt. Im gesamten Jahr 2020 waren es 8400 Menschen, die auf diesem Weg nach Grossbritannien reisten.

Befehl von Boris Johnson

Patrouillenboote sollen nun die illegale Einwanderung stoppen. Innenministerin Priti Patel habe eine entsprechende Anweisung an die Grenzschutzbehörde gegeben, berichteten mehrere Medien übereinstimmend am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise. Ein Treffen zwischen Patel und ihrem französischen Amtskollegen Gérald Darmanin zu dem Thema war am Mittwoch ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen.

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte zuvor angekündigt, «jede mögliche Taktik, die uns zur Verfügung steht», zu nutzen, um die Überquerungen der Meerenge zu stoppen. Experten halten die Zurückweisung von Booten ohne Kooperation der französischen Behörden jedoch in der Praxis kaum für umsetzbar. Die Taktik berge zu viele Gefahren angesichts der oft kaum seetüchtigen Boote, mit denen die Migranten unterwegs sind.

Frankreichs Innenminister Darmanin reagierte mit Kritik. «Frankreich wird weder eine Praktik akzeptieren, die entgegen dem Seevölkerrecht ist, noch finanzielle Erpressung», schrieb er auf Twitter. Grossbritannien müsse seinen Verpflichtungen nachkommen. Die Freundschaft der beiden Länder verdiene Besseres als eine Haltung, die die Kooperation störe.

SRF 4 News, 9.9.2021, 11 Uhr ; 

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