Nach dem Tod des US-Studenten Otto Warmbier hagelt es Kritik am Regime in Pjöngjang:
- US-Präsident Donald Trump verurteilte die Brutalität Nordkoreas und sagte, der Fall stärke die Entschlossenheit seiner Regierung solche Tragödien künftig zu verhindern.
- Südkorea hat als Folge von Warmbiers Tod die Freilassung aller im Nachbarland Nordkorea festgehaltenen Landsleute und Amerikaner gefordert.
- Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch spricht sich für härtere Sanktionen gegen Nordkorea aus – nicht wegen der Raketentests, sondern wegen der Menschenrechtslage.
Warmbier ist letzte Nacht in einem Krankenhaus in Cincinnati gestorben. Er war vor wenigen Tagen aus einer 17-monatigen Haft in Nordkorea entlassen worden. Die nordkoreanischen Behörden behaupten, er sei während der Haft erkrankt und dann ins Koma gefallen. Seine Familie geht davon aus, dass er misshandelt wurde. Warmbier war in Nordkorea zu einer 15-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er ein Propagandaschild gestohlen hatte.
15 Monate im Koma
Der 22-Jährige hatte nach Darstellung von Ärzten während seiner Zeit in Nordkorea schwere Schädigungen am Gehirn erlitten und war im Wachkoma liegend in die USA zurückgebracht worden.
Er konnte zwar die Augen öffnen und blinzeln, es gab aber keine Anzeichen, dass er auf Sprache oder Aufforderungen reagieren konnte. Die Eltern erfuhren eine Woche vor der Rückkehr, dass ihr Sohn seit fast 15 Monaten im Koma lag. Die Begründung der nordkoreanischen Seite, er sei an Botulismus erkrankt und nach Einnahme einer Schlaftablette nicht mehr aufgewacht, halten sie für nicht glaubwürdig.
Trump spricht Mitgefühl aus
Das Weisse Haus teilte mit, «die Vereinigten Staaten verurteilen aufs Neue die Brutalität des nordkoreanischen Regimes, während wir dessen jüngstes Opfer betrauern». US-Präsident Donald Trump sprach Warmbiers Eltern sein Mitgefühl aus. Die Reiseagentur, mit der Otto Warmbier ins Land gereist war, hat unterdessen Nordkorea-Besuche für US-Touristen aus dem Programm gestrichen.