- Nach dem Flugzeug-Absturz mit 189 Todesopfern in Indonesien entlässt Lion Air den Technikchef.
- Die Regierung lässt das Sicherheitskonzept der Billigflieger überprüfen.
Die personellen Konsequenzen bei Lion Air forderte offenbar die Regierung, wie indonesische Medien schreiben.
Die Regierung in Jakarta kündigte an, die Sicherheitsrichtlinien gründlich überprüfen zu lassen. Die abgestürzte Maschine – eine Boeing 737 MAX 8 – gehörte Indonesiens grösster Billigfluggesellschaft Lion Air. Vermutet wird, dass das Unglück auf technische Probleme zurückzuführen ist. Der Technikchef der Fluglinie musste nun gehen.
Blackboxes sollen Klarheit bringen
Zwei Tage nach dem Absturz gelang es Suchteams, das Wrack der Maschine auf dem Meeresboden ausfindig zu machen. Die Boeing liegt nach Angaben der Armee in 32 Metern Tiefe auf dem Boden der Javasee, etwa 15 Kilometer von der Küste entfernt. Die Maschine war Montag früh auf dem Weg aus der Hauptstadt Jakarta zu einer Nachbarinsel. Kurz nach dem Start stürzte sie jedoch ins Meer. Die Unglücksursache ist noch nicht geklärt. An Bord waren 181 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder.
Aufschluss erhoffen sich die Ermittler von den Blackboxes – die Flugschreiber mit Aufzeichnungen aus dem Cockpit. Nach langer Suche konnten sogenannte Ping-Signale geortet werden, die wahrscheinlich von den Geräten stammen.
Billigflieger sind eine Notwendigkeit. Es ist nichts Schlimmes daran.
Lion Air bestätigte, dass es in der Unglücksmaschine am Tag vor dem Unglück Probleme mit der Instrumentenanzeige im Cockpit gegeben hatte. Demnach wurden Geschwindigkeit und Flughöhe falsch angezeigt.
Die Regierung ordnete an, dass alle Flugzeuge der gleichen Baureihe gecheckt werden. Auch Lion Air hat noch mehrere Boeing 737 MAX 8 in Betrieb. Sie dürfen jedoch weiterhin fliegen. Verkehrsminister Budi Karya Sumadi kündigte an, die Sicherheitskonzepte überprüfen zu lassen. Dem Nachrichtenportal Detik sagte er: «Billigflieger sind eine Notwendigkeit. Es ist nichts Schlimmes daran. Es geht darum, die Sicherheit zu verbessern.»
Der Vorstandschef von Lion Air, Edward Sirait, bestätigte, dass es mit der Unglücksmaschine schon am Sonntag Schwierigkeiten gegeben hatte. «Aber die Probleme wurden über Nacht gelöst. Lassen Sie uns die Untersuchung abwarten.» Die indonesische Luftverkehrsaufsicht KNKT ermittelt. Das Flugzeug war erst seit Mitte August in Betrieb.