- Nach dem mutmasslichen Giftgasangriff in Syrien erhöht die US-Regierung den Druck, um die Ablösung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu erzwingen.
- Washington will eine internationale Koalition zur Ablösung Assads formen, erklärt US-Aussenminister Rex Tillerson: «Diese Schritte sind auf den Weg gebracht.»
- Trump hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Liste militärischer Optionen bei Verteidigungsminister Jim Mattis angefordert, sagte ein Regierungsmitarbeiter, der anonym bleiben wollte.
Es gebe nach den in den USA vorliegenden Informationen keinen Zweifel, dass die Regierung von Assad für den Giftgas-Angriff verantwortlich sei, sagte Tillerson. Er forderte die russische Regierung auf, ihre Position zu Präsident Assad zu überdenken. Die US-Regierung ist sich gemeinsam mit der EU sicher, dass die syrische Luftwaffe den Giftgaseinsatz geflogen hat. Russland und Syrien streiten dies ab.
Zu Spekulationen, die USA könnten eine militärische Operation in Syrien vorbereiten, hatte Tillerson bereits vor dem Raketenangriff in der Nacht erklärt: «Das ist eine ernste Angelegenheit, sie erfordert eine ernste Antwort.»
US-Luftschläge möglich?
Gemäss einem Insider hatten die USA bereits einen Waffengang geprüft. Dazu habe ein reger Austausch zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Präsidialamt stattgefunden, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.
Trump habe die Liste der Optionen bei Verteidigungsminister Jim Mattis angefordert, sagte der Regierungsmitarbeiter, der anonym bleiben wollte. Es seien aber noch keine Entscheidungen über das Vorgehen getroffen worden.
So machte der Insider zu diesem Zeitpunkt noch keine Angaben dazu, wie wahrscheinlich ein militärisches Eingreifen der USA in Syrien ist. Zu den diskutierten Optionen gehöre, Flugzeuge der Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad flugunfähig zu machen sowie der Einsatz von Marschflugkörpern. Dies ermögliche den USA Angriffe in Syrien ohne den Einsatz von Kampfjets.
Der US-Präsident hatte am Mittwoch gesagt, mit dem Angriff seien für ihn «eine Menge Linien» überschritten worden. Auch seine Ansicht zu Assad habe sich dadurch «sehr geändert».
Hinweise auf Sarin
Am Dienstag waren bei Luftangriffen auf die Kleinstadt Chan Scheichun im nordwestsyrischen Rebellengebiet nach Angaben von oppositionsnahen Aktivisten 86 Menschen getötet worden. Eine Untersuchung der Opfer ergab nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums Hinweise auf das Nervengas Sarin.
Nach UNO-Angaben sind unter den Toten mindestens 27 Kinder. 546 Menschen seien verletzt worden, teilte das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF in New York mit.