- In Südafrika kommt es seit Donnerstag zu gewalttätigen Demonstrationen wegen der Inhaftierung von Ex-Präsident Jacob Zuma.
- Die Regierung schickte als Reaktion Soldaten in die zwei betroffenen Provinzen.
- Regierungsvertreter sprechen von ethnisch motivierter und opportunistischer Gewalt.
- Ein politischer Krisenstab soll beraten, wie die Lage schnellstmöglich in den Griff zu bekommen sei.
In der nördlichen Provinz Gauteng, zu der auch die Wirtschaftsmetropole Johannesburg gehört, sowie im östlichen KwaZulu-Natal werde das Militär die Polizei unterstützen, gab ein Militärsprecher am Montag über Twitter bekannt. In beiden Provinzen liefern sich Polizei und Demonstranten blutige Strassenschlachten. Sechs Menschen, darunter ein 11-jähriger Junge, kamen bislang ums Leben, Dutzende wurden verletzt.
Am Montagmorgen stand ein grosses Einkaufszentrum im Osten des Landes in Flammen. In Gauteng wurden zahlreiche Einkaufszentren, Geschäfte und Geldautomaten geplündert. Demonstranten in Johannesburg legten Bus- und Bahnverbindungen lahm und verbarrikadierten Strassen in der Innenstadt, wie der Fernsehsender eNCA berichtete.
Die Ausschreitungen hätten wichtige Lieferketten unterbrochen, warnte Präsident Cyril Ramaphosa in einer Fernsehansprache. Besonders während der Corona-Pandemie könne dies lebensbedrohliche Folgen haben. Auch das Impfprogramm, das gerade an Fahrt gewonnen hatte, sei an einigen Orten aufgrund der Ausschreitungen unterbrochen worden.