- Inmitten der Regierungskrise in Südkorea hat der Vorsitzende der Regierungspartei Südkoreas, Han Dong Hoon, seinen Rücktritt bekanntgegeben.
- Seine Bekanntgabe erfolgt nur zwei Tage nachdem, das Parlament ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon Suk Yeol gutgeheissen hat.
In einer live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz sprach Han davon, dass es ihm unmöglich geworden sei, seine Pflichten als Vorsitzender der konservativen Volksmacht-Partei (PPP) auszufüllen. Trotz parteiinterner Gegenreaktionen auf seine Forderung nach einem Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon Suk Yeol, der ebenfalls Mitglied der PPP ist, bereue er diesen Schritt nicht.
Verfassungsgericht entscheidet final über Amtsenthebung
Am Samstag hat das Parlament einem Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon zugestimmt. Übergangsweise übernimmt Ministerpräsident Han Duck Soo die präsidialen Amtsgeschäfte, ehe das Verfassungsgericht die finale Entscheidung trifft.
Am Montag hat das Gericht mit der Prüfung des Amtsenthebungsverfahrens gegen Präsident Yoon begonnen. Das Gericht hat nun bis zu sechs Monate Zeit, um zu entscheiden, ob Yoon seines Amtes enthoben oder wieder eingesetzt wird.
Die Opposition wirft Yoon Verfassungsbruch vor. Dieser hatte zu Beginn des Monats völlig überraschend das Kriegsrecht verhängt und Stunden später nach massivem Widerstand wieder aufgehoben.
Der zurücktretende Parteichef Han Dong Hoon hatte bereits zu Beginn der Staatskrise Präsident Yoon Suk Yeol zu einem frühzeitigen Rücktritt aufgefordert. Nachdem Yoon der Aufforderung nicht nachgekommen war, hatte sich Han öffentlich für das von der Opposition beantragte Amtsenthebungsverfahren ausgesprochen.