- Spaniens früherer Verbandspräsident Luis Rubiales und drei weitere Funktionäre sind im Kuss-Skandal offiziell angeklagt worden.
- Das habe der zuständige Untersuchungsrichter am Staatsgerichtshof in Madrid entschieden, teilte die Justizpressestelle auf Anfrage mit.
Die Ermittlungen und Anhörungen der Zeugen hätten ergeben, dass der umstrittene Kuss, den Rubiales der Weltmeisterin Jennifer Hermoso anlässlich der Siegerehrung nach dem WM-Final in Sydney im August auf den Mund gegeben hatte, «ohne Einvernehmen» erfolgt sei, hiess es in der Mitteilung des Gerichts.
Zeitpunkt noch offen
Sollte die Anklage bei Gericht zugelassen und Rubiales verurteilt werden, müsste er laut Experten mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Wann die mündliche Verhandlung wegen sexueller Gewalt beginnen könnte, war zunächst unbekannt.
Der Richter erhob auch Anklage wegen Nötigung gegen die vier Männer. Rubiales, der Sportdirektor der Auswahl der Männer, der damalige Trainer der Frauennationalmannschaft und der Marketingverantwortliche hätten Druck auf Hermoso ausgeübt, zu sagen, der Kuss sei mit ihrem Einverständnis erfolgt. Das hatte sie jedoch stets bestritten.