- Die USA verzeichnen mittlerweile rund ein Viertel der bekannten Covid-19-Todesfälle weltweit.
- Im Süden und Westen der Vereinigten Staaten verbreitet sich das Coronavirus wieder stärker.
- Gleichzeitig kehren die Menschen immer mehr zur Normalität zurück. Experten sind alarmiert.
Besorgniserregend ist die Entwicklung in Staaten wie Arizona, South Carolina, Florida und Texas. Dort nehmen die Ansteckungen zu – und zugleich die Quote positiver Tests sowie die Spitalbesuche. Der Sonnengürtel der USA wird somit zum neuen Krisenzentrum der Coronavirus-Pandemie.
Dies, während frühere Hotspots wie New York, New Jersey und Michigan die Verbreitung des Virus dank strenger Lockdown-Massnahmen vermindern konnten. National befindet sich die Statistik auf einem Plateau – mit zwischen 20'000 und 25'000 registrierten Neuansteckungen pro Tag.
In Arizona sind die Navajo-Indianer-Reservate besonders betroffen, sowie die Region Phoenix und Tucson. Eine Recherche der Postleitzahl-Bezirke zeigt, dass sich dort das Virus vor allem in Quartieren mit einem hohen Latino-Bevölkerungsanteil stark verbreitet.
Mittellose Minderheiten exponiert
Das Coronavirus schlägt in den USA lokal zu, exponiert sind mittellose Minderheiten, Altersheime, Gefängnisse sowie spezifische Industrien wie Schlachthöfe. Alle 50 Bundesstaaten haben die Pandemie-Massnahmen gelockert, zuletzt New York.
Experten warnen, dass die Situation leicht ausser Kontrolle geraten kann, wenn sich die Allgemeinheit zu sicher zu fühlen beginnt. Der Pandemie-Experte und US-Regierungsberater Anthony Fauci sagte gegenüber CNN, dass die Infektionszahlen stiegen, weil die Beschränkungen des öffentlichen Lebens gelockert würden. «Wir alle wollen das Land öffnen. Aber wir müssen vorsichtig und umsichtig vorgehen.»
Die Pandemiebehörde CDC warnt explizit vor Massenveranstaltungen – wie den Anti-Rassismus-Protesten oder der geplanten Wahlkampfveranstaltung von Präsident Trump. Dieser tritt am kommenden Freitag in Tulsa, Oklahoma, auf – in einer Indoor-Arena mit 20'000 Plätzen.
Die Trump-Fans müssen einwilligen, dass sie im Falle einer Ansteckung keinen Schadenersatz verlangen. Das «Institute for Health Metrics and Evaluation» in Washington rechnet momentan mit insgesamt 170'000 Todesopfern bis Oktober infolge der Corona-Pandemie.