- Nach der Lockerung der strengen Null-Covid-Strategie in China müssen viele Spitäler einen Ansturm von Infizierten bewältigen.
- In vielen Apotheken sind Erkältungs- oder Fiebersenker sowie Schnelltests ausverkauft.
- Zahlreiche Restaurants und Geschäfte sind geschlossen. Die Menschen trauen sich aus Angst vor einer Infektion nicht mehr vor die Tür.
Die Spitäler erlebten «den ersten Schock einer gigantischen Welle von Infektionen und einen Mangel an Gesundheitspersonal». Das schrieb das renommierte Wirtschaftsmagazin «Caixin». Kliniken seien überfüllt. Vielfach gebe es Schlangen. Patienten infizierten Ärzte und Gesundheitspersonal. Die Rede ist von einem «Covid-Chaos».
Vor Kehrtwende bereits problematisch
In einer radikalen Kehrtwende vergangenen Mittwoch hatte die Regierung ihre rigorose Null-Covid-Strategie weitgehend aufgehoben. Lockdowns wurden beendet, die strenge Testpflicht, zwangsweise Quarantäne oder Isolation von Kontaktpersonen weitgehend gelockert.
Schon vorher hatte es allerdings Anzeichen gegeben, dass die Zahl der Infizierten anstieg und die Tests und Nachverfolgung der Infektionen längst nicht mehr mithalten konnten.
Peking wirkt wie leergefegt
Viele Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Menschen trauen sich aus Angst vor Infektionen nicht vor die Tür. Die Strassen der Hauptstadt Peking wirkten wie leer gefegt.
Nachdem in den vergangenen Monaten immer vor Omikron gewarnt worden war, spielten Staatsmedien die Gefährlichkeit des Virus herunter und verglichen die Infektion mit einer normalen Grippe.
Ich kenne allein 25 positive Fälle oder Erkrankte.
Führende Epidemiologen sagten nach Angaben der parteinahen Zeitung «Global Times», dass die Infektionswelle innerhalb von einem Monat den Höhepunkt erreichen werde. Da nicht mehr getestet und wohl auch kaum noch gemeldet wird, spiegeln die offiziellen Fallzahlen längst nicht mehr das Geschehen wider.
Die Krankmeldungen in Unternehmen stiegen in die Höhe. «Ich kenne allein 25 positive Fälle oder Erkrankte in meinem Umfeld», schilderte eine Pekingerin. Ein anderer schätzte, dass ein Drittel seiner Bekannten krank sei.