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Nach Mord an Präsident Moïse USA lehnen die Bitte aus Haiti ab und entsenden keine US-Truppen

  • Die USA haben die Anfrage der haitianischen Regierung auf militärische Unterstützung zum Schutz wichtiger Infrastrukturen wie Flughafen und Häfen abgelehnt.
  • Nach der Tötung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse wollte Haiti von den Vereinten Nationen (UNO) und den USA militärische Unterstützung, um die Situation im Land zu stabilisieren.
  • Das berichten Nachrichtenagenturen und berufen sich auf einen Beamten der US-Regierung.

Die Vereinigten Staaten hätten keine Pläne, Haiti zu diesem Zeitpunkt militärische Hilfe zu gewähren, sagte ein hochrangiger Beamter der US-Regierung. In einem Gespräch zwischen dem haitianischen Übergangsregierungschef Claude Joseph und dem US-Aussenminister Anthony Blinken hatte Joseph um US-Truppen zum Schutz für den Flughafen und Häfen gebeten.

Claude Joseph orientiert die Bevölkerung nach der Tötung des Präsidenten
Legende: Claude Joseph wurde nach der Tötung von Haitis Präsident Jovenel Moïse zum Übergangsregierungschef. Reuters/Archiv

Die Sprecherin des Weissen Hauses sagte in einer Pressekonferenz: «Die USA bleiben engagiert und in enger Absprache mit den haitianischen und internationalen Partnerinnen und Partnern, um Haiti nach der Ermordung des Präsidenten zu unterstützen. Als Antwort auf die Bitte aus Haiti werden wir so bald wie möglich hochrangige FBI- und Homeland-Security-Beamtinnen und -Beamte nach Port-au-Prince schicken.»

Das nach Haiti entsandte Personal solle die Situation vor Ort beurteilen und ermitteln, wie die USA weiter helfen können, so Psaki weiter. «Des Weiteren hatten wir im Januar Finanzhilfen über 75.5 Millionen US-Dollar für eine demokratische Regierungsführung, das Gesundheits- und Bildungssystem und die Stärkung des Wahlsystems angekündigt. Zu guter Letzt ist Haiti eines der Länder, das Impfstoffe aus den Vereinigten Staaten erhalten wird», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses gegenüber US-Medien.

Auch der UNO-Sicherheitsrat sei um Hilfe gebeten worden, sagte der Minister für Wahlen, Mathias Pierre. Das berichteten mehrere Nachrichtenagenturen.

Land steht vor grössten Herausforderungen

Laut der haitianischen Polizei sind mindestens 28 Personen direkt an der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse beteiligt. 17 mutmassliche Attentäter seien festgenommen worden.

Seit dem Mordanschlag auf Haitis Präsidenten Jovenel Moïse am Mittwochmorgen ist das Land tiefer in eine politische Krise gerutscht, die den wachsenden Hunger, die Bandengewalt und den Ausbruch von Covid-19 verschlimmern könnte.

SRF 4 News aktuell, 10.07.2021, 05:00 Uhr ; 

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