- Bei dem Erdbeben vom Samstag sind nach bisherigen Erkenntnissen 1300 Menschen gestorben. Bis anhin war von mindestens 724 Toten die Rede.
- Zudem wurden über 5700 Menschen verletzt, wie die Nachrichtenagentur SDA mit Verweis auf den haitianischen Zivilschutz berichtet.
- Das Beben mit der Stärke 7.2 ereignete sich am Samstagmorgen um 8:29 Uhr (Ortszeit) im Süden der Insel.
Die internationale Gemeinschaft hat Hilfe angekündigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) drückte den den Menschen ihr «tief empfundenes Beileid» aus. «Mein besonderes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und all jenen, die ihr Hab und Gut verloren haben. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung», hiess es in einer Mitteilung.
UNO-Generalsekretär António Guterres erklärte, er habe mit grosser Betroffenheit von den tragischen Verlusten an Menschenleben und Verletzungen erfahren. Die Vereinten Nationen unterstützten die Bemühungen der Regierung, den von dem Erdbeben Betroffenen zu helfen. Auch Papst Franziskus äusserte Anteilnahme: «Ich möchte meine Nähe zu diesen liebenswerten Einwohnern zum Ausdruck bringen, die so hart von dem Erdbeben getroffen wurden», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche nach dem traditionellen Angelus-Gebet in Rom.
Mehrere Nachbeben
Das Erdbeben, dessen Stärke die US-Behörde USGS mit 7.2 angab, ereignete sich am Samstagmorgen gegen 8.30 Uhr nahe der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud im Süden Haitis in einer Tiefe von rund zehn Kilometern. Es zerstörte zahlreiche Gebäude, weitere Opfer wurden befürchtet. In den Stunden nach dem Unglück bargen Rettungskräfte und Bürger viele Menschen aus den Trümmern. Am Wochenende erschütterten mehreren Nachbeben das Land, die nach USGS-Angaben Stärken bis 5.8 erreichten.
Die Ereignisse wecken Erinnerungen an das verheerende Erdbeben im Jahr 2010: Damals waren mehr als 220'000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 300'000 wurden verletzt, über eine Million Menschen verloren ihr Zuhause.