- Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) schickt ein Hilfsteam ins Erdbebengebiet nach Marokko.
- Die acht Spezialistinnen und Spezialisten des SRK werden jenen Menschen helfen, die ihr Zuhause verloren haben.
- Wie das SRK schreibt, werden sie den Betroffenen eine Unterkunft verschaffen und ihnen den Zugang zu Trinkwasser und Essen ermöglichen.
Zudem stellt das Schweizerische Rote Kreuz mit Unterstützung des Bundes 750'000 Franken für die Nothilfe bereit. Das SRK hat ausserdem ein Spendenkonto eröffnet, wie es mitteilte.
Das Logistik-Team kümmert sich in Marokko um die Einfuhr und Entgegennahme der Hilfsgüter. Entsandt werden die Einsatzkräfte aus dem Nothilfe-Pool des SRK, von der internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) und von den nationalen Gesellschaften.
Das Spezialistenteam des SRK wird den Marokkanischen Roten Halbmond dabei unterstützen, die Logistik sicherzustellen und sich um die in Casablanca landenden Frachtflugzeuge und die Zollabfertigung zu kümmern, wie es weiter hiess.
Ausserdem wird das SRK-Team den Transport der Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete gewährleisten und sich vor Ort weiteres Material beschaffen. Der Marokkanische Rote Halbmond brauche vor allem Zelte, Koch-Sets, Matratzen, Decken, Wasserkanister.
Deutsche Hilfe abgesagt
Bislang hat Marokko selbst einige internationale Hilfsangebote abgelehnt. Auch auf das Angebot aus der Schweiz haben die Behörden des nordafrikanischen Landes noch nicht reagiert. Nur Rettungsteams weniger Länder, unter anderem aus Spanien und Grossbritannien, wurden ins Land gelassen.
Ein geplanter Hilfstransport des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in die Erdbebengebiete Marokkos ist abgesagt worden. «Aus Gründen, auf die wir und auch unsere Partner der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung keinen Einfluss haben, wurden kurzfristig neue Regularien und Vorschriften bekannt gegeben, die den Start des Flugzeugs unmöglich machen», hiess es in einer Mitteilung des DRK. Diese Entwicklungen würden zutiefst bedauert, weil die Menschen vor Ort nach dem schweren Erdbeben dringend Hilfe benötigten.
Die marokkanische Regierung steht unter wachsendem Druck, mehr internationale Hilfe anzunehmen. «Es ist wichtig, dass in Zeiten wie diesen, Hilfe allein nach dem Mass der Not geleistet wird und humanitäre Arbeit von allen Seiten unterstützt wird», betonte eine Sprecherin des DRK.
Nach Informationen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) sind etwa 100'000 Kinder von der Katastrophe betroffen. Tausende Häuser in dem Land seien zerstört worden. Dadurch seien viele Familien obdachlos geworden und müssten die derzeit kalten Nächte im Freien verbringen.