- Auf einem Kreuzfahrtschiff in Italien, auf dem Tausende Passagiere festsassen, hat sich der Verdacht auf das Coronavirus nicht bestätigt.
- Tests bei den beiden betroffenen Passagieren seien negativ, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend in Rom mit.
- Die Menschen dürfen nun von Bord.
Wegen des Verdachts waren rund 7000 Menschen seit Donnerstagmorgen an Bord der «Costa Smeralda» im Hafen der italienischen Stadt Civitavecchia festgehalten worden. Eine Touristin aus der chinesischen Sonderverwaltungszone Macao hatte an Bord Symptome wie Fieber und Atemprobleme gehabt, die ein Anzeichen für das Coronavirus sein können. Auch ihr Mann war untersucht worden.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schaltete derweil eine kostenlose Hotline auf, um Fragen zum Corona-Virus aus der Bevölkerung zu beantworten. Erreichbar ist sie unter der Nummer 058 463 00 00. Derweil bemüht sich das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) um die Rückführung von zwölf Schweizern aus China.
Aufgrund der bisher kleinen Zahl der Verdachtsfälle werde nicht täglich ein Update zu den Fallzahlen gemacht, sagte BAG-Sprecher Daniel Dauwalder. Falls sich ein Verdachtsfall bestätige, werde das BAG aktiv darüber informieren. Bisher gab es in der Schweiz rund 50 Corona-Virus-Verdachtsfälle. Näheres zu diesen Fällen, etwa aus welchen Kantonen die Getesteten stammten, gibt das BAG nicht bekannt. Eine Hotline für Fachpersonen (058 462 21 00) sowie für Einreisende in die Schweiz (058 464 44 88) steht nun ebenfalls bereit.
Schweizer wollen aus China heimkehren
Ein Dutzend Schweizer Staatsangehörige in China hofft derweil auf eine rasche Rückkehr in die Schweiz. Das EDA sei in ständigem Kontakt mit ihnen, hiess es.
Die Organisation der Rückkehr sei aber sehr komplex, so das EDA. Die dafür zur Verfügung stehenden Kapazitäten seien beschränkt. Angesichts der von China verhängten Restriktionen sei die Situation in den betroffenen Gebieten für alle Menschen schwierig. Die Schweizer Vertretung in China sei in regelmässigem Kontakt mit den Schweizer Staatsangehörigen. Insgesamt seien in China 4156 Schweizerinnen und Schweizer registriert.
Peking: Lage ist angespannt
Chinas Premier Li Keqiang bezeichnet die Situation als angespannt. Sie sei noch immer «schwierig und schrecklich», sagt Li dem staatlichen Fernsehen zufolge. Er fordert die chinesischen Wissenschaftler auf, den Ursprung des Virus zu finden, damit ein Impfstoff gegen die Krankheit gefunden werden kann.
Die Massnahmen Chinas zur Eindämmung des Corona-Virus sind nach Angaben der nationalen Luftfahrt-Aufsicht erfolgreich. Dies zeige sich an der geringen Zahl von Erkrankten, die aus dem Ausland gemeldet würden, sagt der Direktor der Behörde, Zhu Tao.
Weitere Fluggesellschaften reagieren
British Airways setzt die Flüge nach China für einen Monat aus. Eine Sprecherin der Fluggesellschaft sagte, Peking und Shanghai würden bis Ende Februar nicht mehr angeflogen. Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong sei davon aber nicht betroffen. Auch Air France und die skandinavische Fluggesellschaft SAS suspendieren alle geplanten Flüge nach China bis zum 9. Februar.