- Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik Mazedonien nennt sich künftig Nord-Mazedonien.
- Als Gegenleistung will Athen den Weg des Landes zur Nato und in die EU nicht länger blockieren.
- Noch ist der Streit zwischen Griechenland und Mazedonien nicht vorüber: Bürger von Athen und Skopje wollen gegen die Einigung protestieren.
Griechenland und Mazedonien haben eine vorläufige Vereinbarung zur Beilegung des seit gut einem Vierteljahrhundert andauernden Streits um den Namen Mazedonien unterzeichnet. So soll sich die ehemalige jugoslawische Teilrepublik künftig Nord-Mazedonien nennen – und gleichzeitig erklären, dies habe nichts mit dem hellenistischen Mazedonien der Antike zu tun.
Athen anerkennt im Gegenzug auch, dass es eine mazedonische Sprache und eine mazedonische Staatsangehörigkeit gibt.
Das Abkommen muss noch von den Parlamenten beider Staaten und in einer Volksabstimmung in Mazedonien gebilligt werden.
Demonstrationen der Gegner
Noch ist der Streit nicht überwunden. Am Samstag demonstrierten rund 3000 Menschen stundenlang vor dem Parlament in Athen. Und auch die konservative Opposition in der mazedonischen Hauptstadt Skopje will diese Lösung, wie sie angekündigt hat, mit Protesten verhindern.
Tsipras übersteht Misstrauensantrag im Parlament
Die griechische Regierung von Alexis Tsipras hatte am Samstagabend wegen des Namensstreits noch eine Kraftprobe im Parlament zu überstehen: 153 Abgeordnete stimmten gegen einen Misstrauensantrag der konservativen Opposition, 127 Abgeordnete dafür.
Die konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) wollte mit dem Antrag verhindern, dass die im jahrzehntelangen Namensstreit mit dem Nachbarstaat Mazedonien ausgehandelte Kompromisslösung in Kraft tritt.
«Wir machen einen historischen Schritt», sagte Tsipras zum Abkommen. Ein neues Zeitalter der Kooperation und der Stabilität beginne für die beiden Nachbarstaaten.