Zum Inhalt springen

Neuer Regierungschef Reformer Peseschkian bei Iran-Wahl vorn – Stichwahl am 5. Juli

  • Bei der Präsidentenwahl in Iran liegt der moderate Politiker Massud Peseschkian mit rund 42.5 Prozent der Stimmen vorn.
  • Auf dem zweiten Platz folgt der Hardliner Said Dschalili mit rund 38.7 Prozent,
  • Dies verkündet der Sprecher der Wahlbehörde am Samstag im Staatsfernsehen.
  • Da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, geht es am 5. Juli in die Stichwahl.

Auf dem dritten Platz folgte der amtierende Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf mit rund 13.8 Prozent. Der islamische Geistliche Mostafa Purmohammadi kam auf weniger als ein Prozent der Stimmen.

Der amtierende Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf folgte auf dem dritten Platz mit etwa 14 Prozent der Stimmen, wie der staatliche Rundfunk unter Berufung auf die Wahlbehörde berichtete. Der vierte Bewerber, der Geistliche Mostafa Purmohammadi, erreichte weniger als ein Prozent der Stimmen.

Unbekannte greifen Wahlfahrzeug an und töten Sicherheitskräfte

Box aufklappen Box zuklappen

Im Südosten Irans haben Unbekannte ein Fahrzeug von Wahlhelfern angegriffen und dabei zwei Sicherheitskräfte getötet. Der Vorfall ereignete sich etwa gegen Mitternacht (Ortszeit) in der Provinz Sistan und Belutschistan, wie die Nachrichtenagentur Tasnim in der Nacht zu Samstag berichtete.

Demnach attackierten die Angreifer ein Fahrzeug, das Wahlstimmen in die Stadt Rask transportierte. Der Ort und die Provinz waren in der jüngeren Vergangenheit mehrfach Schauplatz von Terrorangriffen.

Zunächst reklamierte keine Gruppe den Angriff für sich. In der Provinz ist die militant-islamistische Gruppe Dschaisch al-Adl aktiv. Sie kämpft nach eigenen Angaben für Unabhängigkeit im Südosten des Irans. Die sunnitische Rebellengruppe hat ihre Angriffe zuletzt verstärkt.

Rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler waren am Freitag aufgerufen, einen neuen Regierungschef zu wählen. Die Wahllokale waren nach mehrmaliger Verlängerung durch das Innenministerium noch bis in die späten Abendstunden geöffnet. Sollte keiner der Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen gewinnen, geht es für die beiden stärksten Kandidaten am 5. Juli in eine Stichwahl.

Mann.
Legende: Massud Peseschkian liegt bei der Wahl vorn. (Bild vom 28. Juni 2024) Keystone/STRINGER

Den Glauben an grosse innenpolitische Veränderungen haben die meisten Landesbewohner, vor allem junge Menschen, indes verloren. Einige Aktivisten sowie die inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi riefen zum Boykott der Wahl auf. Bei der jüngsten Parlamentswahl im März hatte die Wahlbeteiligung ein Rekordtief von rund 40 Prozent erreicht. Bei Präsidentenwahlen liegt die Beteiligung traditioneller höher.

Tagesschau, 28.6.2024, 19:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel