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Globale Aufrüstung: Militärausgaben weltweit auf Höchststand
Aus Tagesschau vom 22.04.2024.
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Neuer Sipri-Bericht 2023 Die Welt rüstet auf – so stark wie schon lange nicht mehr

  • Die globalen Militärausgaben sind 2023 so stark gestiegen wie schon lange nicht mehr, nämlich um 6.8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Sie erreichen nun gemäss den Daten des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri mehr als 2.4 Billionen Dollar – oder genauer 2443 Milliarden.
  • Besonders stark war der Anstieg in Europa, im Nahen Osten und in Asien.

Die drei Länder mit den höchsten Militärausgaben waren im vergangenen Jahr die Vereinigten Staaten, China und Russland. Während das Wachstum im Fall der USA mit 2.3 Prozent relativ bescheiden ausfiel, stieg der chinesische Wehretat 2023 zum 29. Mal in Folge; diesmal um 6 Prozent. Gar um 24 Prozent erhöhte Moskau seine Rüstungsausgaben.

Die US-Militärausgaben machen allein mehr als ein Drittel der globalen Gesamtausgaben aus. China wiederum investiert mehr als alle anderen Länder in Asien und Ozeanien zusammen. In Europa fallen besonders die hohen Zunahmen in relativen wie in absoluten Zahlen in Polen, Deutschland, Grossbritannien und Frankreich auf. Gerade die europäischen Länder hatten nach dem Ende des Kalten Kriegs ihre Rüstungsetats kräftig heruntergefahren; nun werden sie wieder nach oben korrigiert.

Dan Smith, Direktor des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri, erklärt gegenüber SRF: «Es ist nachvollziehbar, dass momentan sehr viele Regierungen ihre Militärausgaben erhöhen, in der Hoffnung, mehr Sicherheit für ihr Land zu erkaufen.»

Das Stockholmer Forschungsinstitut Sipri

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Sipri veröffentlicht jeweils Ende April einen jährlichen Bericht zu den Militärausgaben in aller Welt. Er gilt als die weltweit umfassendste Datensammlung dieser Art.

Die Friedensforscherinnen und Friedensforscher stützen sich dabei auf offizielle Regierungsangaben zum Verteidigungshaushalt und auf weitere Quellen und Statistiken – die Zahlen weichen deshalb traditionell von den offiziellen Angaben der Nato und einzelner Länder ab.

So rechnet das Sipri auch Aufwände für Personal, Militärhilfen sowie militärische Forschung und Entwicklung zu den Ausgaben hinzu.

Die globalen Militärausgaben lägen heute inflationsbereinigt sogar bedeutend höher als während des Kalten Krieges. «Die Rüstungszahlen sind wie ein Thermometer. Es zeigt derzeit an, dass die Welt Fieber hat, also gar nicht gesund ist», so Smith.

Enorm sind die Ausgabensteigerungen im Fall der Ukraine, wo sie 2023 51 Prozent höher lagen als im Vorjahr und mittlerweile fast zwei Drittel des Staatshaushalts beanspruchen. Um fast ein Viertel höhere Militärausgaben verzeichnet Israel. In der Schweiz blieb die Zunahme mit 2.9 Prozent erheblich unter dem Durchschnitt.

Insgesamt und mit etwas Verzögerung schlagen inzwischen die geopolitischen Spannungen voll durch auf die Wehretats. Sicherer wird die Welt dadurch nicht.

HeuteMorgen, 22.04.2024, 06:00 Uhr

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