Um die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen, schliesst der französische Präsident Emmanuel Macron auch den Einsatz von Bodentruppen aus westlichen Ländern nicht mehr aus. Nichts sei ausgeschlossen, um einen russischen Sieg in der Ukraine zu verhindern, sagte Macron nach Abschluss einer Ukraine-Hilfskonferenz in Paris. SRF-Auslandredaktor Beat Vogt ordnet ein.
Wie konkret sind die Ukraine-Pläne von Emmanuel Macron?
Wirklich konkret sind sie wohl nicht. Emmanuel Macron hat diese Möglichkeit auch nicht von sich aus als Resultat des Treffens präsentiert, sondern erst, als eine Journalistin ihn darauf angesprochen hat. Aber Macron hat bestätigt, dass die Staats- und Regierungschefinnen und -chefs darüber gesprochen haben. Und er hat gesagt, es gebe keinen Konsens. Was wiederum darauf hindeutet, dass es eben auch Länder gibt, die dies tatsächlich in Betracht ziehen. Deshalb wohl auch die Formulierung, alles sei möglich.
Welche Länder können sich vorstellen, sich an einem solchen Einsatz in der Ukraine zu beteiligen?
Das liess der französische Präsident offen. Jedes Land könne dies souverän entscheiden. Klar ist aber auch: An dem Treffen ging es nicht in erster Linie um den Einsatz von Bodentruppen, sondern um andere militärische Hilfe wie die Produktion von Munition. Deshalb dürfte die mögliche Entsendung von Bodentruppen zumindest jetzt noch als verbale Drohgebärde zu werten sein.
Weshalb kommt die Aussage Macrons zur Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine gerade jetzt?
Man kann grundsätzlich davon ausgehen, dass Emmanuel Macron vor allem die Entschlossenheit Europas betonen wollte, die Ukraine weiter zu unterstützen. Dies wahrscheinlich auch nicht zuletzt unter dem Eindruck der letzten Geschehnisse im Krieg, wo Russland einige kleinere Erfolge verbuchen konnte. Macron warf Russland denn auch vor, das Land gehe härter vor. Und er wiederholte gleich mehrmals, Europa dürfe nicht zulassen, dass Russland diesen Krieg gewinne. Die Sicherheit und die Stabilität in Europa stehe auf dem Spiel. Aber Präsident Macron hat auch deutlich gemacht, man wolle nicht mit Russland in einen Krieg treten.