Zu seinen Lebzeiten hat es Alfred Nobel, der schwedische Forscher und Grossindustrielle, zu enormem Reichtum gebracht. Dies hauptsächlich mit der Erfindung und Vermarktung von Dynamit.
Doch der Erfinder hatte insgesamt mehr als 350 Patente und errichtete Labore und Unternehmen in rund 20 Ländern. Nobel beschäftigte sich mit der Entwicklung und Nutzung von Raketen, Kanonen und Schiesspulver, aber auch mit Philosophie.
Vielleicht werden meine Fabriken dem Krieg eher ein Ende setzen als Ihre Kongresse.
Er schrieb Gedichte und hatte engen Kontakt zu der Pazifistin Bertha von Suttner. Während Nobel eher von der abschreckenden Wirkung von Waffen ausging, glaubte sie an die Friedensbewegung.
«Vielleicht werden meine Fabriken dem Krieg eher ein Ende setzen als Ihre Kongresse: An dem Tag, an dem sich zwei Armeekorps in einer Sekunde gegenseitig vernichten können, werden alle zivilisierten Nationen mit Sicherheit vor Entsetzen zurückschrecken und ihre Truppen auflösen», hat er laut Nobelstiftung zu Suttner gesagt. Nobel erlebte nicht mehr, wie der Erste Weltkrieg dieser Auffassung brutal Lügen strafen sollte.
Preise waren sein letzter Wille
Trotz dieser Aussage schuf er mit seinem Testament den Friedensnobelpreis. Erhalten solle ihn «die Person, die sich am meisten oder am besten für die Brüderlichkeit zwischen den Völkern, für die Abschaffung oder Verringerung der stehenden Heere und für die Abhaltung und Förderung von Friedenskongressen eingesetzt hat».
Nobel blieb ledig und kinderlos. Er vermachte den Grossteil seines Vermögens einer Stiftung, aus deren Zinsen auch weitere Preise für jene finanziert werden sollten, die «im verflossenen Jahr der Menschheit den grössten Nutzen geleistet haben». Es gibt den Friedenspreis, sowie Auszeichnungen für Neuerungen in der Medizin, Physik und Chemie sowie für Literatur.
Seine Fabrik flog in die Luft
Den Grundstock für die Stiftung legte Nobel in der Nähe von Hamburg. Dort baute er eine Fabrik für das bereits bekannte Nitroglycerin – die bald darauf explodierte. Danach erfand er einen Sprengstoff aus Nitroglycerin und Kieselgur, der unempfindlicher für Erschütterungen war als Dynamit.
Die Nobelpreise werden seit 1901 vergeben. 2022 beträgt die Dotierung 10 Millionen Kronen, das entspricht rund 905'000 Schweizer Franken. Zusätzlich wird seit 1969 eine Ehrung für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel verliehen. Sie wurde von der Schwedischen Reichsbank gestiftet. Überreicht werden alle Preise am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel, welcher 1896 im italienischen San Remo verstarb.