Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler träumen von einem Anruf aus Stockholm – mit der Nachricht, sie hätten den Nobelpreis gewonnen. Doch wer seine Chance auf eine Auszeichnung erhöhen will, sollte ein paar Punkte berücksichtigen. Davon später mehr.
Mit dem Nobelpreis ausgezeichnet werden sollen Personen, die etwas Besonderes geleistet haben, das der Menschheit nützt. Seit über 120 Jahren gibt’s den Nobelpreis – und in dieser Zeit hat sich gezeigt: Ein guter Forscher oder eine gute Forscherin sein, das allein gibt noch keinen Nobelpreis.
Eine Anleitung zum Gewinn des Nobelpreises
Wer genau ausgezeichnet wird und wer nicht – damit hat sich Nils Hansson beschäftigt. Er ist Medizinhistoriker an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und Fachmann, wenns ums Thema Nobelpreise geht. Hansson interessieren besonders jene, die es nicht geschafft haben, einen Nobelpreis zu erhalten. Er hat dazu ein Buch geschrieben.
Als Erstes braucht man dazu Freunde – denn man muss nämlich von anderen vorgeschlagen werden: «Man braucht Kolleginnen und Kollegen, die einen immer wieder für den Nobelpreis vorschlagen», sagt Hansson.
Manchmal dauert es Jahrzehnte, bis jemand den Nobelpreis erhält.
Es reiche nicht, dass man einmal nominiert werde. «Manchmal dauert es Jahrzehnte, bis jemand den Nobelpreis erhält – die ganze Lobbyarbeit hinter einem Kandidaten ist manchmal genauso wichtig wie die Entdeckung selbst», so Hansson.
Vorschläge aus aller Welt
Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften, die den Preis jeweils vergibt, schickt dafür jedes Jahr Einladungen an rund 3000 wissenschaftliche Institutionen raus. Die können dann Personen vorschlagen und müssen das begründen.
Wer den Preis schliesslich vergibt, das ist je nach Kategorie unterschiedlich. Beim Nobelpreis für Medizin ist das zum Beispiel das Karolinska-Institut in Schweden – das ist eine grosse medizinische Uni.
Dort gibt es ein Nobelpreiskomitee, das sich die Nominierten anschaut und eine Vorauswahl trifft. Schliesslich entscheidet aber eine grössere Versammlung an der Uni, wer ausgezeichnet wird.
Bekannte Gesichter bevorzugt
Neben Freunden sollte man schon einen Namen haben – Newcomer haben es schwer. Denn: «Das Nobelpreiskomitee will keinen Fehler machen», so Hansson. Es soll also niemand quasi zufällig ausgezeichnet werden, deshalb werden meist ältere Personen geehrt.
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Kommt hinzu, dass das meist Männer sind, und zwar aus den USA und aus Europa, wie die Nobelpreis-Statistik zeigt. Viele von ihnen stammen von US-Eliteunis wie Harvard, Princeton, Yale oder Pennsylvania.
Nur wenige Frauen
Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger und auch das Auswahlverfahren haben in der Vergangenheit schon mehrfach für Kritik gesorgt. Vor allem, dass mehrheitlich Männer ausgezeichnet werden, wird kritisiert.
Einer der Gründe dafür dürfte die Tatsache sein, dass die Frauen in der Wissenschaft immer noch unterrepräsentiert sind. Tatsächlich haben bislang erst 60 Frauen einen Nobelpreis erhalten – das sind nicht einmal zehn Prozent aller mit einem Nobelpreis Geehrten.
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