- US-Aussenminister Rex Tillerson hat im Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm Gesprächsbereitschaft signalisiert.
- Die US-Regierung sei offen für Unterredungen, wann immer die Führung in Pjöngjang dazu bereit sei, sagte Tillerson in Washington.
- Er würde gerne von Angesicht zu Angesicht mit der nordkoreanischen Regierung sprechen.
«Wir sind bereit zu einem ersten Treffen ohne Vorbedingungen», sagte Tillerson bei einer Veranstaltung zum Atomkonflikt mit Nordkorea in Washington.
Bislang hatten US-Vertreter darauf bestanden, dass sich Pjöngjang vor etwaigen Verhandlungen zur Abkehr von der atomaren Rüstung bereit erklärt. «Lasst uns einfach treffen und meinetwegen über das Wetter reden und darüber sprechen, ob es ein viereckiger Tisch oder ein runder Tisch sein wird, wenn es das ist, was euch Freude bereitet», sagte Tillerson.
Allerdings demonstrierte der US-Aussenminister in seiner Rede bei der Veranstaltung der Politik-Organisation Atlantic Council auch Härte gegenüber dem kommunistischen Staat: Die USA würden ihre wirtschaftlichen und diplomatischen Sanktionen gegen Nordkorea aufrechterhalten, «bis die erste Bombe fällt», warnte er.
Washington könne «ein nuklear bewaffnetes Nordkorea einfach nicht akzeptieren», sagte Tillerson. US-Präsident Donald Trump wolle sicherstellen, dass Pjöngjang keine Atomwaffen besitze, die das Territorium der USA treffen könnten.
Kim will weiter aufrüsten
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bekräftigte unterdessen seine Entschlossenheit zur atomaren Aufrüstung: Er wolle sein Land zur «stärksten Atommacht» der Welt machen, sagte er laut einem Bericht der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. In einer Rede vor Mitarbeitern des ballistischen Raketenprogramms sagte Kim demnach am Dienstag, sein Land werde «siegreich» voranschreiten und «die stärkste atomare und militärische Macht der Welt» werden.
Die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang haben sich in den vergangenen Monaten massiv verschärft. Trump und Kim lieferten sich scharfe Verbalattacken, während Nordkorea ungeachtet von UNO-Sanktionen seine Atom- und Raketentests fortsetzte.
Anfang September nahm Pjöngjang nach eigenen Angaben seinen sechsten und bisher gewaltigsten Atomwaffentest vor. Zudem testete Nordkorea zuletzt mehrfach Mittelstreckenraketen. Ende November feuerte Pjöngjang eine Interkontinental-Rakete vom Typ Hwasong-15 ab und erklärte, das gesamte US-Festland befinde sich nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen.