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«In den Jemen geht zehnmal mehr Geld für Waffen als für Nothilfe»
Aus 4x4 Podcast vom 23.03.2017. Bild: Keystone
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Notstand in Jemen 460'000 Kinder vor dem Hungertod

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 462'000 Kinder in Jemen leiden an akuter schwerer Mangelernährung. Das sei ein Anstieg um 200 Prozent seit 2014, berichtet Unicef.
  • Inzwischen lebe jeder zweite Bürger des ärmsten Landes im Mittleren Osten von weniger als zwei Dollar am Tag.
  • Aus Perspektivlosigkeit und Verzweiflung liessen viele Eltern es zu, dass immer jüngere Kinder von Milizen rekrutiert würden.

Wachsende Armut, Hunger und Krankheiten: Zwei Jahre nach Kriegsausbruch geraten in Jemen nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) immer mehr Kinder in Lebensgefahr.

Wegen der extremen Nahrungsmittelunsicherheit und des Zusammenbruchs der Wasserversorgung in vielen Städten leiden rund 462'000 Kinder an akuter schwerer Mangelernährung, wie die Organisation berichtet. Das sei ein Anstieg um 200 Prozent seit 2014.

Appell an die internationale Gemeinschaft

Die Daten stammen aus dem Unicef-Bericht «The children of Yemen – Falling through the Cracks». Unicef appelliert an die Konfliktparteien und die internationale Gemeinschaft, eine Hungersnot zu verhindern und die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern sicher zu stellen.

«Save the children»

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Vor wenigen Tagen erst hatte die Organisation «Save the children» einen Report über die Notlage von Kindern in Jemen publiziert. Dabei verwies das Hilfswerk auch auf den umfassenden ICT-Länderbericht über die Situation im Kriegsland.

Die katastrophalen Auswirkungen des Konflikts im Jemen würden angesichts der zahlreichen anderen internationalen Krisen zu wenig wahrgenommen. Inzwischen lebe jeder zweite Bürger des ärmsten Landes im Mittleren Osten von weniger als zwei Dollar am Tag, hiess es weiter. Vielen bleibe nichts anderes übrig, als sich zu verschulden, um ihren Kindern etwas zu essen zu kaufen oder Mahlzeiten ausfallen zu lassen.

Kindersoldaten aus Verzweiflung

Weil es gefährlich sei, aber auch weil Kinder arbeiten müssten, gingen rund zwei Millionen Kinder im Jemen nicht zur Schule. Aus Perspektivlosigkeit und Verzweiflung liessen viele Eltern es zu, dass immer jüngere Kinder von Milizen rekrutiert würden. Mädchen würden immer früher verheiratet in der Hoffnung, dass sie dann besser versorgt seien.

Im bitterarmen Jemen wütet seit zwei Jahren ein Bürgerkrieg zwischen der sunnitischen, international anerkannten Regierung des Landes und schiitischen Huthis. Davor hatten die Aufständischen einen grossen Teil des Landes überrannt. Sie kontrollieren heute weite Teile ihres Siedlungsgebietes im Nordwesten des Jemens samt der Hauptstadt Sanaa.

Saudi-Arabien unterstützt die Regierung militärisch und fliegt Luftangriffe auf Stellungen der Rebellen.

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