- Das grösste Volksfest der Welt, das Münchner Oktoberfest, hat begonnen.
- Mit zwei Schlägen zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) um Punkt 12 Uhr das erste Fass Bier an und eröffnete das Fest mit dem traditionellen Ruf «Ozapft is!»
- Die erste Mass Bier reichte er Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustossen.
Böllerschüsse verkündeten den Start des Volksfestes – und des Bierausschanks. Bei strahlendem Sonnenschein waren zuvor die «Wiesnwirte» in Kutschen zum Festgelände gezogen. Sie hoffen nach einer verregneten Wiesn 2022 mit Temperaturen um teilweise nur zehn Grad für die kommenden Festtage auf sonniges Herbstwetter.
Schon am frühen Morgen warteten die ersten Wiesn-Fans – zumeist in Dirndl und Lederhose – auf die Öffnung des Festgeländes. Als sich die Tore gegen 9 Uhr öffneten, stürmten Hunderte im Laufschritt Richtung Festzelte, um einen guten Platz zu ergattern.
Zum Anstich kamen in die Ratsboxe des Schottenhamel-Zelts unter anderen der Urenkel des letzten bayerischen Königs, Franz Herzog von Bayern. Im Zelt tummelten sich auch der österreichische Sänger Andreas Gabalier sowie das Volksmusik-Duo Marianne und Michael Hartl und die Schauspielerinnen Michaela May und Jutta Speidel. Auch die TV-Moderatoren Florian Silbereisen und Caroline Reiber waren dabei.
18 Tage Bierseligkeit – ohne Wahlkampf
An die sechs Millionen Besucher werden bis zum 3. Oktober erwartet – mindestens. Im Vorjahr kamen nur etwa 5.7 Millionen Besucher – es gibt aber nun keine besonderen Corona-Sorgen mehr und das Fest dauert 18 Tage – zwei Tage länger als sonst. Es wurde bis zum 3. Oktober verlängert.
Die Mass Bier kostet zwischen 12.60 Euro und 14.90 Euro (umgerechnet zwischen gut 12 und 14.30 Franken), durchschnittlich gut 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Erstmals gibt es auf dem Volksfest vier Wasserspender mit kostenlosem Trinkwasser.
Die Landtagswahl in Bayern am 8. Oktober wird keine Rolle spielen. Die Betriebsvorschriften verbieten politische Veranstaltungen – einschliesslich Wahlkampf.
Die Polizei ist mit rund 600 Beamten im Einsatz. Auf der Wiesn-Sanitätsstation stehen 450 Sanitäter und 55 Ärzte bereit. Ausserdem helfen an den Eingängen und in den Zelten deutlich mehr als 2000 Ordner.