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Papst im Spital Franziskus verbrachte eine ruhige Nacht

  • Der schwer kranke Papst Franziskus hat nach Angaben des Vatikans im Spital eine ruhige Nacht verbracht.
  • Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche habe «gut geruht, die gesamte Nacht», teilte ein Sprecher des Heiligen Stuhls am Morgen mit.
  • Es war jetzt schon die elfte Nacht, die der Papst in der Gemelli-Klinik in Rom verbracht hat.

Franziskus wird seit Mitte des Monats in dem Universitätskrankenhaus behandelt. Er leidet an einer Lungenentzündung. Seinen Gesundheitszustand hatte der Vatikan am Montagabend trotz etwas besserer Werte als «weiterhin kritisch» beschrieben. Auf dem Petersplatz beteten Tausende Gläubige aus aller Welt den Rosenkranz für ihn.

Franziskus machte bereits vor Weihnachten eine Infektion der Atemwege zu schaffen. Der Argentinier wollte anfangs aber nicht ins Spital.

In der Klinik wurde jedoch eine Entzündung mit verschiedenen Erregern entdeckt, die beide Lungenflügel erfasst hat. Am Wochenende hatte Franziskus eine akute Atemkrise. Zudem sprechen die Ärzte von einer beginnenden Insuffizienz der Nieren.

Franziskus wird in dem Universitätsspital im zehnten Stock in einem streng abgeschirmten Trakt behandelt. Nur die engsten Mitarbeiter dürfen zu ihm. Besuch empfängt er praktisch keinen.

Trotzdem versuchte ein linker Aktivist aus Argentinien, ins Spitalzimmer zu kommen. Der 41 Jahre alte Mann wurde jedoch von Sicherheitskräften gestoppt, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Tägliches Rosenkranzgebet für kranken Papst auf dem Petersplatz

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Die Anteilnahme unter den weltweit rund 1.4 Milliarden Katholiken ist gross. An vielen Orten beten Menschen für Franziskus' und dessen Genesung.

Der Vatikan lädt Gläubige zum Rosenkranzgebet für den schwer kranken Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom ein. An der Andacht auf dem Petersplatz nahmen auch mehr als zwei Dutzend Kardinäle teil. Geleitet wurde sie von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Nummer Zwei des Vatikans. Der Italiener sagte: «Seit 2000 Jahren betet das christliche Volk für den Papst, wenn er gebrechlich oder in Gefahr ist.» Aus dem Krankenhaus hatte sich der Pontifex zuvor schriftlich für die vielen Botschaften der Unterstützung bedankt.

Der Argentinier – inzwischen zweitältester Papst der Geschichte – steht seit März 2013 an der Spitze der katholischen Kirche mit ihren weltweit rund 1.4 Milliarden Gläubigen.

Papst-Zustand am Wochenende verschlechtert

Am Wochenende hatte sich Franziskus’ Gesundheitszustand nach anfänglich positiven Signalen verschlechtert. Er musste nach Angaben des Vatikans mit Sauerstoff und mit Blutkonserven versorgt werden. Bei ihm sei am Samstag eine «anhaltende asthmatische Atemkrise» aufgetreten. Erstmals war im Zusammenhang seiner Lage von einem «kritischen Zustand» die Rede.

Es ist schrecklich, dass Priester, Bischöfe, Kardinäle und Ordensleute über das Konklave nachdenken und daran arbeiten, während der Papst noch lebt.
Autor: Jean-Claude Hollerich Luxemburger Kardinal

Am Sonntag wurden laut Vatikan keine weiteren «Atemkrisen» verzeichnet. Auch einige Blutwerte haben sich demnach inzwischen etwas stabilisiert. Der Wert der roten Blutkörperchen, des roten Blutfarbstoffs, hat wieder zugenommen.

Spekulationen nehmen zu

Derweil nehmen unter hochrangigen Geistlichen die Spekulationen über einen Rücktritt Franziskus' aus gesundheitlichen Gründen oder sogar eines bevorstehenden Konklaves, also einer Papstwahl, zu. Ein Vertrauter Franziskus', der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich, trat diesen jedoch im Gespräch mit der Zeitung «La Stampa» entschieden entgegen.

Religiöser Führer in traditioneller Kleidung.
Legende: Mittlerweile ist Franziskus der zweitälteste Papst der katholischen Geschichte. REUTERS/Guglielmo Mangiapane

«Es ist schrecklich, dass Priester, Bischöfe, Kardinäle und Ordensleute über das Konklave nachdenken und daran arbeiten, während der Papst noch lebt», sagte der 66-Jährige. «Ich empfinde es als zutiefst respektlos, dass es Menschen gibt, die sich mehr um die Zukunft der Kirche kümmern als um die Gesundheit des Bischofs von Rom in dieser Zeit.» Statt sich um ein mögliches Konklave zu kümmern, solle man den Papst mit Nähe und Gebeten unterstützen.

SRF 4 News, 24.02.2025, 08:00 Uhr ; 

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