- Der schwer kranke Papst Franziskus hat nach Angaben des Vatikans im Spital eine ruhige Nacht verbracht.
- Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche habe «gut geruht, die gesamte Nacht», teilte ein Sprecher des Heiligen Stuhls am Morgen mit.
- Es war jetzt schon die elfte Nacht, die der Papst in der Gemelli-Klinik in Rom verbracht hat.
Franziskus wird seit Mitte des Monats in dem Universitätskrankenhaus behandelt. Er leidet an einer Lungenentzündung. Seinen Gesundheitszustand hatte der Vatikan am Montagabend trotz etwas besserer Werte als «weiterhin kritisch» beschrieben. Auf dem Petersplatz beteten Tausende Gläubige aus aller Welt den Rosenkranz für ihn.
Franziskus machte bereits vor Weihnachten eine Infektion der Atemwege zu schaffen. Der Argentinier wollte anfangs aber nicht ins Spital.
In der Klinik wurde jedoch eine Entzündung mit verschiedenen Erregern entdeckt, die beide Lungenflügel erfasst hat. Am Wochenende hatte Franziskus eine akute Atemkrise. Zudem sprechen die Ärzte von einer beginnenden Insuffizienz der Nieren.
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Bild 1 von 6. In Argentinien haben sich am Montag zahlreiche Menschen versammelt, ... Bildquelle: EPA/JUAN IGNACIO RONCORONI.
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Bild 2 von 6. ... um für den Papst aus ihrem Land zu beten. Bildquelle: REUTERS/Martin Cossarini.
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Bild 3 von 6. So auch auf dem Petersplatz im Vatikan, wo sich Gläubige während eines nächtlichen Rosenkranzgebets auf dem Petersplatz im Vatikan an Gott wandten. Bildquelle: AP Photo/Bernat Armangue.
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Bild 4 von 6. Die Gebete sollen dort nun jeden Tag stattfinden. Bildquelle: IMAGO/Evandro Inetti.
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Bild 5 von 6. Papst Franziskus wird im Gemelli Spital in Rom behandelt. Gläubige legen vor der Klinik Kerzen und Blumen an der dort stehenden Statue des ehemaligen Papstes Johannes Paul II. ab. Bildquelle: Keystone/ GIUSEPPE LAMI.
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Bild 6 von 6. Vor der Gemelli-Klinik legen die Menschen Blumen nieder. Bildquelle: Reuters/Claudia Greco.
Franziskus wird in dem Universitätsspital im zehnten Stock in einem streng abgeschirmten Trakt behandelt. Nur die engsten Mitarbeiter dürfen zu ihm. Besuch empfängt er praktisch keinen.
Trotzdem versuchte ein linker Aktivist aus Argentinien, ins Spitalzimmer zu kommen. Der 41 Jahre alte Mann wurde jedoch von Sicherheitskräften gestoppt, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Papst-Zustand am Wochenende verschlechtert
Am Wochenende hatte sich Franziskus’ Gesundheitszustand nach anfänglich positiven Signalen verschlechtert. Er musste nach Angaben des Vatikans mit Sauerstoff und mit Blutkonserven versorgt werden. Bei ihm sei am Samstag eine «anhaltende asthmatische Atemkrise» aufgetreten. Erstmals war im Zusammenhang seiner Lage von einem «kritischen Zustand» die Rede.
Es ist schrecklich, dass Priester, Bischöfe, Kardinäle und Ordensleute über das Konklave nachdenken und daran arbeiten, während der Papst noch lebt.
Am Sonntag wurden laut Vatikan keine weiteren «Atemkrisen» verzeichnet. Auch einige Blutwerte haben sich demnach inzwischen etwas stabilisiert. Der Wert der roten Blutkörperchen, des roten Blutfarbstoffs, hat wieder zugenommen.
Spekulationen nehmen zu
Derweil nehmen unter hochrangigen Geistlichen die Spekulationen über einen Rücktritt Franziskus' aus gesundheitlichen Gründen oder sogar eines bevorstehenden Konklaves, also einer Papstwahl, zu. Ein Vertrauter Franziskus', der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich, trat diesen jedoch im Gespräch mit der Zeitung «La Stampa» entschieden entgegen.
«Es ist schrecklich, dass Priester, Bischöfe, Kardinäle und Ordensleute über das Konklave nachdenken und daran arbeiten, während der Papst noch lebt», sagte der 66-Jährige. «Ich empfinde es als zutiefst respektlos, dass es Menschen gibt, die sich mehr um die Zukunft der Kirche kümmern als um die Gesundheit des Bischofs von Rom in dieser Zeit.» Statt sich um ein mögliches Konklave zu kümmern, solle man den Papst mit Nähe und Gebeten unterstützen.