Mindestens so cool wie John Wayne und treffsicherer als die meisten Westernhelden: Der türkische Pistolenschütze Yusuf Dikec verzückte mit seinem lässigen Stil das Publikum. Ganz locker die Hand in der Hosentasche und ohne Stirnblende schoss sich der pensionierte Unteroffizier zu Silber – und eroberte ganz nebenbei mit zahlreichen Memes das Internet.
Kopiert wurde Dikec auch von anderen Olympioniken: Leichtathletik-Superstar Armand Duplantis feierte sein Olympiagold im Stabhochsprung in der Pose des Kultschützen.
Dass die olympischen Surfwettbewerbe vor der Südseeinsel Tahiti für spektakuläre Bilder sorgen würden, war klar. Dass aber gleich ein Buckelwal die Surfkünste der Olympionikinnen in den Schatten stellen würde, davon wagten wohl selbst nicht mal die erfahrensten Sportfotografen zu träumen.
Und weil die Surferinnen und Surfer aber auch selber für Spektakel sorgten, hier die eindrücklichsten Bilder aus Tahiti:
Einen ungewöhnlichen Boxenstopp legte der deutsche Radprofi Nils Politt ein. Magenprobleme machten dem 30-Jährigen zu schaffen. Für sein Geschäft begab er sich an keinen geringeren Ort als in das weltberühmte «Café des 2 moulins» – bekannt aus dem Film «Die fabelhafte Welt der Amélie». Dort traf er zwar nicht auf Audrey Tautou, die Hauptdarstellerin aus besagtem Film, durfte sich aber von Dutzenden Fans feiern lassen. Für Politt aber nur ein schwacher Trost: Mit seiner unfreiwilligen Pause musst er alle Hoffnungen auf einen Spitzenplatz begraben.
Schnelles Mami: Bilder von Sportlern im Familienglück entzücken doch immer. Nach gewonnener Goldmedaille und neuem Weltrekord im Teamsprint herzt die Britin Katy Marchant Söhnchen Arthur.
Zu reden gab in Paris auch eine werdende Mutter: Die ägyptische Fechterin Nada Hafez gab nach ihrem Aus im Achtelfinal bekannt, dass sie im siebten Monat schwanger ist.
Zum heimlichen Star der Spiele – zumindest für das US-Publikum – avancierte kein Sportler, sondern ein alternder Rapper. Snoop Dogg war für den Fernsehsender NBC in Paris als «Sonderkorrespondent» unterwegs. Ob beim Dressurreiten oder als Fackelträger: Der 52-Jährige machte stets eine gute Figur und sorgte für Quote.
Eröffnet wurden die Pariser Spiele mit einer spektakulären Show rund um die Seine.
Nur das Wetter wollte am Eröffnungstag nicht so recht. Das missfiel Fifa-Präsident Gianni Infantino auf der Ehrentribüne.
Dass an den olympischen Wettkämpfen nicht nur eitel Sonnenschein herrscht, versteht sich von selbst. Der georgische Säbelfechter Sandro Bazadze sorgte nach seinem Achtelfinal-Aus aber für einen sehr unsportlichen Moment.
Funktionäre verkaufen die Olympischen Spiele gerne auch als Fest des Friedens und der Völkerverständigung. Meist sind solche Labels übertrieben. In Paris sendeten die Tischtennisspieler aus Süd- und Nordkorea mit einem gemeinsamen Selfie immerhin ein kleines Zeichen der Hoffnung aus.
Im Mittelpunkt der grössten Kontroverse stand die algerische Boxerin Imane Khelif. Nach zwei harten Treffern im ersten Kampf zog sich ihre Gegnerin zurück. Der Hintergrund: Khelif wurde einst vom Boxverband IBA disqualifiziert, weil sie einen Geschlechtstest nicht bestanden hatte. Das IOC liess sie jedoch für Olympia zu. Doch die Diskussion um Intergeschlechtlichkeit im Sport war neu entfacht.
Spezielle Badekappen wählten die französischen Synchronschwimmerinnen. Man könnte fast die Orientierung verlieren. In diesem Sinne: Auf Wiedersehen in Los Angeles 2028!