- Bei der Parlamentswahl im Irak sind Wahllokale zu spät geöffnet worden und an mehreren Orten ist es zu Ausfällen des elektronischen Wahlsystems gekommen. Das berichten lokale Medien und Beobachter.
- Im Einsatz waren rund 900'000 Sicherheitskräfte, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten.
- Grössere Zwischenfälle waren lange nicht bekannt. Gemeldet wurde später ein Raketen- und Granatenangriff nahe eines Wahllokals in der Provinz Dijala, östlich von Bagdad.
- Ein Polizist wurde gemäss eines hochrangigen Armeevertreters getötet und fünf weitere verletzt.
Es handelte sich bei dieser Wahl um die erste Parlamentswahl im Irak nach dem militärischen Sieg gegen die IS-Terrormiliz. Das Interesse der Wähler sei aber gering gewesen, berichten Medien und Beobachter. Vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung noch bei rund 62 Prozent. Unter den Menschen ist Politikverdrossenheit weit verbreitet, unter anderem eine Folge der ausufernden Korruption im Land.
Favorit des Westens: Al-Abadi
Ministerpräsident Haidar al-Abadi hatte im vergangenen Dezember den Sieg über die Terrormiliz Islamischer Staat verkündet. Nach den Kämpfen gegen die Extremisten sind grosse Teile des Iraks zerstört. Hunderttausende sind noch immer vertrieben.
Der Regierungschef galt als Favorit und Wunschkandidat des Westens. Er war vor vier Jahren an die Macht gekommen, nachdem der IS ein Drittel des Landes überannt und unter seine Kontrolle gebracht hatte.
Zwei weitere Kandidaten: Freunde des Irans
Al-Abadi will den Irak aus dem amerikanisch-iranischen Streit heraushalten. Die beiden übrigen aussichtsreichen Kandidaten haben hingegen eine enge Verbindung zum Iran: Ex-Ministerpräsident Nuri al-Maliki, der 2014 abtreten musste und auf ein Comeback hofft, und Hadi al-Amiri, der mit seiner Miliz massgeblich zum Sieg gegen den IS beitrug.