Zum Inhalt springen
Video
ANC verliert Mehrheit in Südafrika
Aus Tagesschau vom 01.06.2024.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 32 Sekunden.

Parlamentswahlen in Südafrika Langjährige Regierungspartei ANC verliert Mehrheit in Südafrika

  • In Südafrika kommt es nach der Parlamentswahl erstmals in der Geschichte des Landes zu einer Koalitionsregierung, wie das Endergebnis zeigt.
  • Die regierende Partei des einstigen Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela sicherte sich bei den Parlamentswahlen noch 159 der 400 Sitze – das bedeutet einen Verlust von 71 Sitzen.
  • In den vergangenen 30 Jahren, seit Beginn der Demokratie 1994, hatte der ANC immer die absolute Mehrheit errungen und die stärkste Volkswirtschaft des Kontinents allein regiert.

Die wirtschaftsliberale Demokratische Allianz (DA) kam demnach auf 87 Sitze. Die erst vor sechs Monaten von Ex-Präsident Jacob Zuma gegründete Partei uMkhonto we Sizwe (MK) erzielte 58 Sitze, wie die Nachrichtenagentur AFP vermeldet. Die marxistisch geprägte Partei Economic Freedom Fighters (EFF) folgte mit 39 Sitzen. 

ANC will Koalitionsgespräche führen

«Unser Volk hat gesprochen, ob es uns gefällt oder nicht», sagte Präsident Cyril Ramaphosa nach Verkündung der Endergebnisse. Die Entscheidung müsse respektiert werden. Der ANC versprach, eine stabile und effektive Regierung zu bilden, um grundlegende wirtschaftliche und soziale Reformen durchzusetzen.

Die Partei werde in den kommenden Tagen Koalitionsgespräche mit den Parteien führen, die eine solche Agenda vorantreiben könnten, sagte ANC Generalsekretär Fikile Mbalula. Mögliche Koalitionspartner nannte er jedoch nicht.

Cyril Ramaphosa
Legende: Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa. Getty Images / Leon Sadiki

Reaktion auf schwache Regierungsbilanz

Der Grund für den historischen Machtverlust des ANC in dem Land mit 61 Millionen Einwohnern am Südzipfel Afrikas wird mit einer schwachen Regierungsbilanz begründet: eine kränkelnde Wirtschaft, Massenarbeitslosigkeit, marode Staatsunternehmen, regelmässige Stromabschaltungen sowie hohe Kriminalität und Korruption.

52 Parteien buhlten um 400 Parlamentssitze

Box aufklappen Box zuklappen

Mitglieder von 52 Parteien konkurrierten am 29. Mai um die 400 Sitze des Nationalparlaments. Nach Verkündung der Ergebnisse muss das neugewählte Parlament innerhalb von 14 Tagen eine Regierung bilden und einen Präsidenten wählen. Auch Provinzregierungen wurden neu gewählt.

Die Wahlen sind auch für Deutschland und Europa relevant. Südafrika gilt politisch sowie wirtschaftlich als «Tor zu Afrika», als Zugangsland zu einem Kontinent, der aufgrund seiner für die Energiewende benötigten Rohstoffvorkommen international immer wichtiger wird.

Obwohl Südafrika gute Beziehungen zu westlichen Ländern unterhält, ist die Regierung eng mit Russland und China verbunden. Im Gaza-Krieg vertritt Südafrika eine starke propalästinensische Position. Es hat vor dem Internationalen Gerichtshof Klage gegen Israel wegen Völkermords im Gazastreifen erhoben.

Video
Archiv: Südafrika wählt ein neues Parlament
Aus Tagesschau vom 29.05.2024.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 54 Sekunden.

SRF 4 News, 01.06.2024, 03:00 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel