- Der ehemalige Anführer der peruanischen Guerillaorganisation «Sendero Luminoso» (Leuchtender Pfad) ist tot.
- Abimael Guzmán sei im Alter von 86 Jahren im Hochsicherheitsgefängnis auf dem Marinestützpunkt Callao gestorben, teilte die Gefängnisverwaltung mit.
- Der Gesundheitszustand des früheren Rebellenführers hatte sich in den vergangenen Monaten immer weiter verschlechtert.
Abimael Guzmán ass kaum noch und wurde zwischenzeitlich im Krankenhaus behandelt. Guzmán arbeitete in den 1960er-Jahren zunächst als Professor für Philosophie an der Universität von Ayacucho.
Später ging Guzmán in den Untergrund und gründete die Rebellenorganisation «Leuchtender Pfad». Ihr Weltbild: Die reine, maoistische Lehre. Es ging darum, die Macht im Land zu erobern ohne Rücksicht auf Menschen und Menschlichkeit, wie SRF-Korrespondent David Karasek erklärt.
Fast 70'000 Tote
Die Rebellen waren Ende der 1980er-Jahre äusserst brutal und quälten ganz Peru. Ein öffentliches Leben fand nur noch sehr reduziert statt, aus Angst vor Bombenanschlägen, Entführungen und Attentaten. Wer sich hingegen dem Leuchtenden Pfad anschloss, wurde vom peruanischen Militär verfolgt und zum Teil umgebracht.
Zwischen 1980 und 2000 wurden so fast 70'000 Menschen getötet. Im Gegensatz zu vielen anderen Bürgerkriegen in der Region war in Peru die Guerilla für einen Grossteil der Toten verantwortlich. 1992 wurde Guzmán in Lima verhaftet und wegen Terrorismus zu lebenslanger Haft verurteilt.
Heute widmen sich die verbliebenen Einheiten des Leuchtenden Pfads vor allem dem Drogenhandel. Die rund 100 Guerilleros sind vor allem im Landesinnern tätig, das Gebiet ist ein wichtiges Anbaugebiet für die Koka-Pflanze.