- Die US-Armee will künftig wieder Landminen einsetzen.
- Die Regierung teilte mit, das Militär dürfe die Waffen künftig in «aussergewöhnlichen Umständen» einsetzen.
- Weltweit haben 160 Staaten einem Verbot von Landminen zugestimmt. Die USA waren nicht dabei, beschränkten den Einsatz von Minen jedoch auf die koreanische Halbinsel.
Trump habe die von der Vorgängerregierung verfügte Beschränkung der Möglichkeit zum Einsatz von Minen auf die koreanische Halbinsel aufgehoben, erklärte das Weisse Haus am Freitag. Die Kommandeure dürften künftig in aussergewöhnlichen Umständen fortschrittliche, nicht permanente Landminen einsetzen, hiess es.
Die Aufhebung der Beschränkung der Minennutzung soll dem «Militär die Flexibilität und die Fähigkeit geben, die es zum Siegen braucht».
Moderne Landminen
Das Verteidigungsministerium erklärte, es würden nur moderne Landminen eingesetzt, die einen Mechanismus zur Selbstzerstörung und einen zur Deaktivierung aus der Ferne besässen.
Landminen sind neben vielen anderen ein wichtiges Werkzeug, das unseren Kommandeuren auf dem Schlachtfeld zur Verfügung stehen muss.
Es würden die möglichen Vorsichtsmassnahmen getroffen, um Zivilisten vor Landminen zu schützen, hiess es. Einmal aktivierte Landminen sollen sich demnach nach spätestens 30 Tagen selbst zerstören. Es sei allerdings zulässig, Gebiete oder Stützpunkte dauerhaft mit Minen zu schützen, die nach Bedarf aus der Ferne scharf gestellt werden können.
«Landminen sind neben vielen anderen ein wichtiges Werkzeug, das unseren Kommandeuren auf dem Schlachtfeld zur Verfügung stehen muss», sagte Verteidigungsminister Mark Esper vor der Bekanntgabe der Neuregelung. Das US-Militär gehe das Thema mit grosser Sorgfalt an.
«Todesurteil» für Zivilisten
Hilfsorganisation reagierten entsetzt auf diese Ankündigung von US-Präsident Donald Trump. Die neue Politik könne zum Todesurteil für unschuldige Menschen werden, erklärte Eva Maria Fischer von der Hilfsorganisation Handicap International Deutschland.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) erklärte, der Einsatz von Landminen, der bereits so viele Zivilpersonen getötet habe, sei unter keinen Umständen und für kein Land gerechtfertigt.
Verbot in 160 Ländern
Mehr als 160 Staaten haben in einem internationalen Vertrag das Verbot von Landminen vereinbart, weil diese oft noch lange nach dem Ende militärischer Kampfhandlungen vor Ort verbleiben. Bei Minenexplosionen werden jedes Jahr Tausende Zivilpersonen verletzt, verstümmelt oder getötet.
Häufig sind die Opfer Kinder, die im Freien spielen und dort auf eine Mine treten. In vielen Fällen müssen Verletzten die Beine amputiert werden.