- Bei der kommenden Präsidentschaftswahl in Algerien sind fünf Kandidaten im Rennen um die Nachfolge von Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika zugelassen.
- Laut der Unabhängigen Wahlbehörde (ANIE) sind fünf von 23 eingereichten Bewerbungsunterlagen akzeptiert worden.
Die Kandidaten hätten die erforderlichen Unterschriften von Unterstützern aus dem ganzen Land vorweisen können, so die Behörde.
Unter den fünf Bewerbern sind vier Kandidaten, die bereits unter dem zurückgetretenen Präsidenten Bouteflika Minister oder Regierungschef waren: die früheren Regierungschefs Abdelmadjid Tebboune und Ali Benflis, der ehemalige Kulturminister Azzedddine Mihoubi und der frühere Tourismusminister Abdelkader Bengrine. Zudem tritt der Chef der Partei El Mostakbal, Abdelaziz Belaid, bei der Wahl an.
Proteste seit Februar
Bouteflika trat im April nach 20 Jahren im Amt zurück. Nach seinem Rücktritt waren bereits für Juli Wahlen geplant. Diese wurden aber von den Behörden mit der Begründung gestoppt, dass geeignete Kandidaten fehlten. Auch Gegner der alten Regierung verlangten einen Aufschub, bis alle Mitglieder der ehemaligen Führung Algeriens entmachtet seien. Die Präsidentschaftswahl soll am 12. Dezember stattfinden.
In Algerien kommt es seit Februar zu Massenprotesten gegen die Regierung. Die Proteste hielten nach Bouteflikas Rücktritt an und richten sich gegen die alte Machtelite und die in Algerien einflussreiche Militärführung. Die Menschen fordern unabhängige Institutionen.