- Am späten Freitagabend wurde das Wahlergebnis in Simbabwe bekannt.
- Emmerson Mnangagwa ist mit 53 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden.
- Die Wahl wird von Beobachterinnen und Beobachtern als unzureichend frei und fair eingestuft.
Der 80-jährige Amtsinhaber Emmerson Mnangagwa darf das Land Simbabwe für eine zweite fünfjährige Amtszeit anführen. Der Präsident erhielt 53 Prozent der Stimmen, während sich der aussichtsreichste Oppositionskandidat Nelson Chamisa mit 44 Prozent begnügen musste. Das erklärte die Wahlkommission in der Hauptstadt Harare.
Neben dem Präsidentschaftsamt wurde auch das Parlament gewählt. In jenem sichert sich die Regierungspartei Zanu PF ebenfalls eine Mehrheit. Die Citizens' Coalition for Change, der Herausforderer Chamisa angehört, konnte sich auch dort nicht durchsetzen.
Kritik an der Wahl
Unmittelbar nach Bekanntgabe des Wahlresultats teilte die Opposition mit, das Wahlresultat abzulehnen. Dieses sei verzerrt. Die Präsidentschaftswahl wurde auch von Beobachterinnen und Beobachtern als unfair und zu wenig frei eingestuft.
In der Woche der Wahl hätte im Land ein Klima der Angst geherrscht, wie der Leiter der Beobachtermission der Europäischen Union bereits am Freitag mitgeteilt hatte. Zudem habe es Verzögerungen bei der Stimmabgabe, ein Verbot von Kundgebungen und eine einseitige Berichterstattung in den staatlichen Medien gegeben.
Langzeitmacht von Zanu PF
1980 erlangte Simbabwe die Unabhängigkeit von Grossbritannien. Seit dann regierte stets die Partei Zanu PF. So war der wiedergewählte Emmerson Mnangagwa bereits in Robert Mugabes Regierung als Vizepräsident aktiv. Mugabe wurde 2017 nach dreissig Jahren an der Macht vom Militär geputscht. Bei der darauffolgenden Wahl im Jahr 2018 wurde Mnangagwa erstmals gewählt. Der versprochene Wandel im Land blieb aus. Simbabwe befindet sich derzeit in einer grossen Krise mit hoher Inflation und weitverbreiteter Arbeitslosigkeit.