- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen zweiten Malaria-Impfstoff für Kinder in betroffenen Regionen empfohlen. Dieser soll ab 2024 zum Einsatz kommen.
- Es handelt sich dabei nicht um einen Impfstoff für Reisende.
- Im Jahr 2021 hatte die WHO bereits einen ersten Impfstoff gegen Malaria empfohlen. Beide Impfstoffe zusammen sollten nun die Leben Zehntausender Kinder retten.
- An Malaria sterben jedes Jahr rund eine halbe Million Kinder, die meisten davon in Afrika.
Die WHO setzt grosse Hoffnung in den neuen R21/Matrix-M-Impfstoff. Untersuchungen hätten gezeigt, dass der Impfstoff in betroffenen Gebieten Malariafälle mit Symptomen innerhalb von einem Jahr um 75 Prozent reduzieren könne, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Nötig sind zunächst drei Dosen. Eine vierte Dosis ein Jahr später erhalte den Impfschutz aufrecht.
Erster Malaria-Impfstoff vor zwei Jahren
Die WHO hatte erst vor zwei Jahren eine Empfehlung für den ersten Malaria-Impfstoff, RTS,S, abgegeben. Eine Dosis kostet nach Angaben von Tedros zwischen zwei und vier Dollar. Bei Pilotprojekten in Ghana, Kenia und Malawi wurden in den letzten zwei Jahren über 2.3 Millionen Impfdosen verteilt. Das Resultat: Die Impfung ist sicher und wirkt.
Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung lebe in Regionen mit Malaria-Risiko, sagte Tedros. 2021 habe es nach Schätzungen 247 Millionen Krankheits- und 619'000 Todesfälle gegeben. 95 Prozent der Fälle passierten in Afrika. Der Rest der Fälle verteilt sich auf Asien, Zentral- und Südamerika sowie gewisse Inseln im Pazifik. Die meisten Todesfälle gibt es laut der WHO bei Kindern unter fünf Jahren.
Wie wird Malaria übertragen?
Malaria ist die häufigste Tropenkrankheit. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Mücken der Gattung Anopheles, die abends und nachts stechen. Die Erreger – sogenannte Plasmodien – gelangen in die Blutbahn und vermehren sich in der Leber. Die in Afrika verbreitete und schwerste Form, die Malaria tropica, wird durch den Erreger Plasmodium falciparum ausgelöst.
Malaria verursacht Fieber, Anämie und neurologische Probleme und kann unbehandelt tödlich verlaufen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rät, sich vor einer Reise in ein Malariagebiet zu informieren, um das Risiko einer Infektion zu verringern.