- Deutschland setzt den Bundeswehr-Einsatz im westafrikanischen Mali bis auf Weiteres aus.
- Die malische Regierung habe der Bundeswehr zum wiederholten Mal Überflugrechte verweigert, teilte das deutsche Verteidigungsministerium am Freitag mit.
- Mit dem Flug sollte das Personal vor Ort turnusmässig ausgetauscht werden.
Erst Anfang der Woche war der Leiter der politischen Abteilung des Auswärtigen Amts für Afrika, Lateinamerika, Nah- und Mittelost, Christian Buck, für Verhandlungen nach Mali gereist. Anschliessend hiess es, die malische Seite habe signalisiert, die Rotation der Truppen könne in nächster Zeit wieder aufgenommen werden.
Auch die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht soll erst am Donnerstag in einem Telefonat mit ihrem malischen Amtskollegen Sadio Camara entsprechende Zusicherungen erhalten haben. «Die Taten Camaras sprechen eine andere Sprache als seine Worte», sagt Lambrecht auf Twitter. Daher würden die Aufklärungseinsätze und die Transportflüge bis auf Weiteres eingestellt.
Deutschland fordert mehr Unterstützung von Mali
Grundsätzlich sei Deutschland weiterhin bereit, sich an der internationalen Friedensmission zu beteiligen, versicherte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Das mache allerdings nur Sinn, wenn das von der dortigen Regierung unterstützt werde.
Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äusserst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt, die enge Beziehungen zu Russland pflegen soll. Seitdem wird der Einsatz der UNO-Friedenstruppe Minusma, an dem auch die Bundeswehr beteiligt ist, immer wieder beeinträchtigt.