- Nach dem Fahndungserfolg gegen die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette (65) setzen die Ermittler in Deutschland ihre Arbeit fort.
- Ein ebenfalls in Berlin vorläufig festgenommener Mann ist allerdings mittlerweile wieder auf freiem Fuss.
- Nach den ehemaligen RAF-Mitgliedern Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (55) werde weiter gesucht.
«Zweifelsfrei handelt es sich nicht um einen der beiden noch flüchtigen Straftäter», teilte das niedersächsische Landeskriminalamt in Hannover mit. Der Mann sei aus den polizeilichen Massnahmen entlassen worden. Bei dem Verdächtigen habe es sich um einen Mann im «gesuchten Alterssegment» gehandelt, hatte LKA–Präsident Friedo de Vries am Dienstag erklärt. Angaben dazu, in welchem Zusammenhang er festgenommen wurde, machte die Sprecherin des Innenministeriums nicht.
Die Berliner Polizei setzte derweil ihren Einsatz in der Wohnung der am Montagabend festgenommenen Daniela Klette fort. Am Morgen standen zunächst drei Mannschaftswagen vor dem Haus in Berlin-Kreuzberg, wie ein dpa-Reporter berichtete. Der Eingang zu dem siebengeschossigen Gebäude war weiterhin mit Flatterband abgesperrt. Klette sitzt wegen mehrerer Raubtaten in Untersuchungshaft.
Die ungeklärten Morde der Roten Armee Fraktion (RAF)
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Bild 1 von 5. Hanns Martin Schleyer. Nach der Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer hat das RAF-«Kommando Siegfried Hausner» den Mörder nie verraten. Sechs Wochen nach der Entführung wird Schleyers Leiche im Oktober 1977 im Elsass gefunden. Die zweite RAF-Generation wollte inhaftierte RAF-Gründer freipressen, was die deutsche Regierung ablehnte. (Bild von 1974). Bildquelle: (KEYSTONE / AP Photo.
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Bild 2 von 5. Alfred Herrhausen. Rätsel bleiben auch nach dem Mord an Alfred Herrhausen, Chef der Deutschen Bank. Es ist unbekannt, wer am 30. November 1989 in Bad Homburg seine gepanzerte Limousine in die Luft gesprengt hat. Bekannt hat sich das «Kommando Wolfgang Beer» der dritten RAF-Generation. Ermittlungen mussten mangels Beweisen eingestellt werden. (Bild von 1989). Bildquelle: Imago Images / Thomas Imox.
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Bild 3 von 5. Siegfried Buback. Es ist unklar, wer am 7. April 1977 Generalbundesanwalt Siegfried Buback und zwei Begleiter getötet hat. Als ihr Dienstfahrzeug an einer Ampel hält, feuern zwei Terroristen von einem Motorrad aus mit automatischen Waffen auf den Wagen. Das «Kommando Ulrike Meinhof» der zweiten RAF-Generation bekennt sich zur Tat. (Bild von 1977). Bildquelle: IMAGO Image / Sven Simon.
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Bild 4 von 5. Karl Heinz Beckurts. Der Physiker und Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts wird am 9. Juli 1986 in der Nähe von München mit einer Bombe getötet. Zu der Tat bekennt sich das RAF-«Kommando Mara Cagol» der dritten Generation. Wer dahintersteckt, bleibt bis heute unbekannt. Der verdächtigte Horst Ludwig Meyer wird 1999 in Wien erschossen. (Bild von 1985). Bildquelle: IMAGO / Wolfgang Maria Weber.
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Bild 5 von 5. Detlev Karsten Rohwedder. Detlev Karsten Rohwedder, Chef der Treuhandanstalt (THA), wird am 1. April 1991 in seinem Haus in Düsseldorf erschossen. Der bis heute unbekannte Scharfschütze trifft ihn aus 63 Metern Entfernung am Schreibtisch mit einer Gewehrkugel. Das Attentat reklamiert das RAF-«Kommando Ulrich Wessel» für sich und es gilt als einer der letzten RAF-Morde. Bildquelle: Keystone / EPA, HARTMUT REEH.
Der Festnahme durch Zielfahnder war eine jahrelange Ermittlungsarbeit unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Verden vorausgegangen. Die Anklagebehörde wirft Klette, Garweg und Staub versuchten Mord und eine Serie schwerer Raubüberfälle zwischen 1999 und 2016 vor.