Der frühere italienische Ministerpräsident, Silvio Berlusconi, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Viele Menschen würdigen den «Cavaliere».
So sei Berlusconi ein Kämpfer gewesen, wie die aktuelle Ministerpräsidentin Italiens, Giorgia Meloni, in einer Videobotschaft sagt. Berlusconi habe nie Angst gehabt, seine Überzeugungen zu verteidigen.
«Diese Entschlossenheit hat ihn zu einem der einflussreichsten Männern Italiens gemacht», meint Meloni. Er habe sich durchgesetzt in der Politik, in der Kommunikation und in der Geschäftswelt.
Berlusconi war ein grosser politischer Anführer, der die Geschichte der Republik geprägt hat.
Auch Italiens Staatspräsident, Sergio Matarella, anerkennt die Leistungen des ehemaligen Premiers: «Berlusconi war ein grosser politischer Anführer, der die Geschichte der Republik geprägt hat.»
Auch politische Rivalen würdigen den Verstorbenen: «Berlusconi hat Geschichte geschrieben in diesem Land», sagt Matteo Renzi, einst sozialdemokratischer Ministerpräsident. «Mit dem Tod von Berlusconi endet eine Ära», so die Oppositionsführerin und Parteichefin des Partito Democratico, Elly Schlein.
Papst Franziskus nennt den fast gleichaltrigen Berlusconi in einem Kondolenzschreiben einen «Protagonisten des politischen Lebens in Italien», der sich entschlossen der öffentlichen Verantwortung gestellt habe.
Telegramm von Putin
Nach dem Tod von Silvio Berlusconi kommen auch aus dem Ausland Mitleidsbekundungen. Vor allem eher autoritäre und rechtskonservative Staats- und Regierungschefs äussern ihr Bedauern über den Tod des 86-Jährigen.
Der russische Präsident Wladimir Putin würdigt Berlusconi in einem Beileidstelegramm als «Patriarchen» der italienischen Politik und wahren Patrioten, der Italiens Ansehen auf der Weltbühne verbessert habe. «Ich habe seine Weisheit und seine Fähigkeit, selbst in den schwierigsten Situationen ausgewogene und weitsichtige Entscheidungen zu treffen, immer aufrichtig bewundert», so Putin.
«Der grosse Kämpfer ist gegangen!», schreibt Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban auf Twitter. Der Rechtspopulist zählt zu den frühen Bewunderern Berlusconis, mit dem er persönlich befreundet war.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt, er sei «zutiefst betrübt» und spricht Berlusconis Familie und dem italienischen Volk sein Beileid aus. «Silvio war ein grosser Freund Israels und stand uns immer bei. Ruhe in Frieden, mein Freund.»
Andere Kondolenzen fallen nüchterner aus. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen twittert, dass Berlusconi «Italien in einer Zeit des politischen Übergangs geführt und seitdem weitergemacht habe, sein geliebtes Land zu formen».
Reaktionen aus der Fussballwelt
Zudem würdigt Fifa-Präsident Gianni Infantino den erfolgreichen Ex-Chef des AC Mailand in einer Erklärung als einen «Visionär», der «in Sachen Fussball alles lange vor anderen vorausgesehen hatte».
«Viele hielten ihn für einen Visionär, und sie hatten recht. In Sachen Fussball hatte er alles lange vor allen anderen vorausgesehen», schreibt Infantino.
Der italienische Fussballverein AC Mailand selbst veröffentlicht mehrere Videos im Zusammenhang mit Berlusconis Ableben und schreibt: «Für immer Teil unserer Geschichte, für immer in den Herzen und Köpfen aller Rossoneri.»