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Rechtsextreme Ausschreitungen Zehn Polizisten bei Krawallen in Nordirland verletzt

  • In Nordirland ist es erneut zu Ausschreitungen gekommen.
  • Zehn Polizisten wurden verletzt, als sie in Londonderry (auch Derry genannt) mit Feuerwerkskörpern, Molotow-Cocktails und anderen Wurfgeschossen attackiert wurden.
  • Dabei gab es eine Festnahme.

Superintendent William Calderwood von der Polizei in Nordirland bezeichnete die Szenen in einer Mitteilung als «abscheulich» und fügte hinzu: «Wir können Ihnen versichern, dass robuste Ermittlungen in die Wege geleitet wurden und wir alle Verantwortlichen für diese Gewalt zur Rechenschaft ziehen werden.»

Nachtszene mit Polizei und Menschenmenge im Freien.
Legende: Die Polizisten wurden unter anderem mit Molotow-Cocktails angegriffen. Reuters/Nathan Edgar

Während es in England nach den rechtsextremen Ausschreitungen weitgehend ruhig geworden ist, gingen in der ehemaligen Bürgerkriegsregion Nordirland in den vergangenen Tagen die Krawalle weiter. Nahe der Hauptstadt Belfast war in der Nacht zum Samstag eine Moschee zum Ziel eines gescheiterten Brandanschlags geworden. In Belfast selbst wurden mehrere Autos angezündet. Fünf Menschen wurden dort festgenommen.

Gleichzeitig demonstrierten aber auch Tausende gegen rechte Gewalt. Schätzungen zufolge gingen am Samstag 15'000 Menschen in Belfast auf die Strasse. In London zogen laut BBC etwa 5000 Gegner von Rassismus und rechter Gewalt durch das Regierungsviertel und protestierten vor der Zentrale der rechtspopulistischen Partei Reform UK. Weitere Demos gegen Rechts gab es unter anderem in Newcastle, Birmingham, Liverpool, Cardiff und Glasgow.

Rund 800 Menschen wurden festgenommen

Krawalle in englischen Städten hatten das Land zuvor tagelang in Atem gehalten. Es kam zu Angriffen auf Sicherheitskräfte, Unterkünfte für Asylbewerber und auf Moscheen und Läden. Rund 800 Menschen, die sich an den Ausschreitungen beteiligten, oder auf der Strasse oder im Internet zu Gewalt aufgerufen hatten, wurden bislang festgenommen. Knapp 350 wurden bereits angeklagt und etliche zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Angriff auf Kinder wird zum Anlass genommen

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In den letzten Tagen kam es zu rechtsextremen Ausschreitungen in mehreren Städten in Grossbritannien. Zum Anlass nehmen die rechtsextremen Randalierer den tödlichen Angriff auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs in Southport nahe Liverpool, bei dem drei Kinder getötet und mehrere Menschen schwer verletzt wurden. Im Internet waren darauf Falschnachrichten verbreitet worden, wonach der mutmassliche Angreifer ein Asylbewerber mit muslimischem Namen gewesen sein soll. Die Polizei widersprach dem. Inzwischen wurde der Name des Verdächtigen veröffentlicht. Es handelt sich um einen in Grossbritannien geborenen 17-Jährigen, dessen Eltern aus Ruanda stammen. Das Motiv für die Tat ist unklar.

Die Organisation der Krawalle, das Befeuern der Spannungen und die Verbreitung von Falschinformationen seien mithilfe sozialer Medien stark befördert worden, teilte Innenministerin Yvette Cooper mit.

Die Regierung führt das Abebben der Krawalle auf die schnelle Reaktion der Strafverfolgungsbehörden zurück. Trotzdem verschob Premierminister Keir Starmer der BBC zufolge einen geplanten Familienurlaub. Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds sagte Unternehmern, deren Geschäfte bei den Ausschreitungen beschädigt oder geplündert wurden, rasche Hilfe zu.

Video
Archiv: Unruhen in Grossbritannien halten an
Aus Tagesschau vom 05.08.2024.
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SRF 4 News, 11.08.2024, 14:30 Uhr ; 

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