- Der russische Präsident Wladimir Putin will mit einer Verfassungsreform dem Parlament mehr Macht einräumen.
- So sollen die Abgeordneten unter anderem künftig den Ministerpräsidenten bestimmen.
- Das kündigte Putin in seiner Rede zur Lage der Nation an.
Weiter will Putin die Kriterien für Präsidentschaftskandidaten verschärfen. An dem starken Präsidialsystem wolle er aber festhalten. Dazu schlug er das Verfassungsreferendum vor. Kritiker werfen Putin vor, bereits an seinem Machterhalt über das Jahr 2024 hinaus zu arbeiten, in dem seine Amtszeit als Präsident endet und er gemäss der Verfassung abtreten muss.
Ein geschickter Schachzug?
Spekuliert wurde neben einer Verfassungsänderung für eine erneute Kandidatur auch darüber, dass Putin dem Parlament mehr Macht verleihen und dann als Ministerpräsident mit grösseren Befugnissen weiter regieren könnte.
Noch im Dezember hatte sich Putin allerdings offen für eine Verfassungsreform gezeigt, die die Zahl der Amtszeiten eines Präsidenten stärker begrenzen könnte. Er signalisierte, die Zahl der präsidialen Amtszeiten könnte grundsätzlich auf zwei limitiert werden. Bisher begrenzt die Verfassung lediglich die Zahl der aufeinanderfolgenden Amtszeiten auf zwei.
Putin selbst ist seit 1999 entweder als Präsident oder als Ministerpräsident an der Macht. 2024 endet seine vierte Amtszeit als Präsident.