- Die EU hat nicht die Absicht, den Austrittsvertrag Grossbritanniens in irgendeiner Weise abzuändern, das sagen mehrere Minister.
- Der von Theresa May ausgehandelte Brexit-Deal stösst aber in Grossbritannien auf grossen Widerstand. Mehrere von Mays Minister sind aus Protest zurückgetreten.
- Am Sonntag findet in Brüssel ein Brexit-Sondergipfel statt, auf dem der Austrittsvertrag gegenseitig beschlossen werden soll.
Die 27 verbleibenden EU-Staaten beraten derzeit an einem Ministertreffen in Brüssel ihre Haltung zum Austrittsvertrag. Mehrere Minister machten ihre Postition jedoch schon vor dem Treffen klar: Der Austrittsvertrag würde nicht mehr verhandelt.
Der österreichische EU-Minister Gernot Blümel sagte vor dem Treffen, der «bestmögliche Kompromiss» sei gefunden: «Ich gehe davon aus, dass der Scheidungsvertrag, so wie er jetzt auf dem Tisch liegt, auch beschlossen wird.»
Es gibt keinen besseren Deal für diesen verrückten Brexit.
Ins gleiche Horn stossen auch andere EU-Minister. Der deutsche Aussenminister Heiko Maas betonte anlässlich des Ministertreffens in Brüssel: «Der Kompromiss zum Brexit, der auf dem Tisch liegt, ist ein echter Kompromiss. Beide Seiten haben dazu etwas gegeben. Ich hoffe, dass auch alle jetzt damit verantwortlich umgehen.»
Luxemburgs AussenministerJean Asselborn sagte , die Union müsse den Briten zu verstehen geben, dass dieser Deal der bestmögliche sei. «Es gibt keinen besseren für diesen verrückten Brexit.» Sein belgischer Amtskollege Didier Reynders sagte dazu: «Wir sind am Ende des Prozesses».
Am kommenden Sonntag findet der Brexit-Sondergipfel statt. Dort werden die verbleibenden EU-Mitgliedstaaten definitiv über den Vertrag entscheiden. Dazu kommen noch Verhandlungen darüber, wie das Verhältnis Grossbritanniens und der EU nach der Übergangsphase aussehen wird.
EU will nicht verhandeln – Grossbritannien schon
Ob May den Deal durchs Parlament bekommt, ist unklar. Denn: Die Politiker in Grossbritannien sind unzufrieden. Mehrere Minister fordern von Theresa May Neuverhandlungen, einige sind aus Protest zurückgetreten. Andere drohen mit dem Misstrauensantrag gegen die Premierministerin.
Bereits heute Montag könnten die dafür notwendigen 48 Stimmen beisammen sein, erklärte ein Parlamentarier dem britischen Radiosender «LBC». May wiederum warnt vor einem Putsch: Ein Führungswechsel mache die Verhandlungen mit der EU nicht einfacher. Sie plädiert dafür, den Vertrag so zu akzeptieren, wie er jetzt auf dem Tisch liegt.