- Der Republikaner Mitch McConnell will im November von seinem Führungsposten im US-Senat zurücktreten.
- Er sitzt seit rund zwei Jahrzehnten als Senator in der Parlamentskammer und ist aktuell Minderheitsführer der Republikaner.
- Es sei Zeit für eine neue Generation in der Führung, so McConnell in Washington.
«Eines der am meisten unterschätzten Talente im Leben ist es, zu wissen, wann es Zeit ist, zum nächsten Kapitel des Lebens überzugehen», sagte der 82-Jährige im Senat.
McConnell ist der am längsten amtierende Anführer einer Partei in der Geschichte des US-Senats. Er werde auch nach dem Rücktritt vom Führungsposten weiter dem Senat angehören.
Zuletzt hatte der Republikaner mit gesundheitlichen Problemen für Schlagzeilen gesorgt. Schon im vergangenen Jahr plagten den Republikaner gesundheitliche Probleme. McConnell war während eines privaten Abendessens in einem Hotel in Washington gestürzt. Er zog sich eine Gehirnerschütterung zu und wurde deshalb in einem Spital behandelt. In der Folge hatte er Aussetzer bei Pressekonferenzen. Das schürte Sorgen um seinen Gesundheitszustand.
Einer der wichtigsten Strippenzieher der Politik in den USA
McConnell sitzt seit 1985 im Senat und ist dort seit 2006 Fraktionschef seiner Partei – so lange wie noch niemand vor ihm. Nach Angaben der Kongresskammer wurde er seit 2006 neunmal gewählt, um die Republikaner anzuführen – je nach Ausgang der jeweiligen Parlamentswahlen und der Sitze der Parteien im Senat als Mehrheits- oder Minderheitsführer. Der erzkonservative Politiker gilt seit langem als einer der wichtigsten Strippenzieher in der US-Politik.
Zwar steht der ehemalige US-Präsident Donald Trump nicht hinter McConnell und beleidigt ihn regelmässig öffentlich. Aber der 82-Jährige hat sich schliesslich immer dem Druck des mächtigen Trump-Flügels in der Partei gebeugt.
Besonders in Erinnerung dürfte bleiben, dass McConnell nach dem Tod des Supreme-Court-Richters Antonin Scalia dem Kandidaten des damaligen Präsidenten Barack Obama eine Anhörung verwehrte. Obama nominierte damals mit Merrick Garland erfolglos einen moderaten Kandidaten für Scalias Nachfolge. Obamas Nachfolger Donald Trump nominierte dann in seinen ersten Amtstagen den Konservativen Neil Gorsuch, den der Senat bestätigte. Garland ist heute US-Justizminister.