- Auf einem Kreuzfahrtschiff in Japan gibt es zehn Infektionen mit dem neuartigen Corona-Virus.
- Die Betroffenen sind ins Krankenhaus gebracht worden. Das Schiff bleibt vorerst weiter unter Quarantäne.
- In China gibt es derweil einen Rekordanstieg der Virusfälle und Toten.
Bei den Infizierten auf dem Kreuzfahrtschiff handelt sich um drei Passagiere aus Japan, zwei aus Australien, drei aus Hongkong, einem Gast aus den USA sowie um ein Crewmitglied von den Philippinen. Dies berichtet die Reederei der «Princess Cruises». Sie wurden ins Krankenhaus gebracht.
Das Schiff bleibt vorerst weiter unter Quarantäne. Laut dem Aussendepartement EDA befinden sich auch zwei Schweizer Staatsangehörige auf dem Schiff. Die Schweizer Botschaft in Tokio sei in Kontakt mit den japanischen Behörden und verfolge die weitere Entwicklung.
Mann aus Hongkong war der Auslöser
Die 2666 Passagiere und die 1045 Crew-Mitglieder sollen weitere 14 Tage an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen, wie das japanische Gesundheitsministerium mitteilte. Auslöser war ein 80-Jähriger aus Hongkong, bei dem am Samstag das Virus entdeckt worden war. Der Mann war am 20. Januar in Tokios Nachbarstadt Yokohama zugestiegen und fünf Tage später in Hongkong von Bord gegangen.
Unter den Passagieren und Crewmitgliedern hätten 120 Menschen Symptome wie Husten und Fieber gezeigt, so das Ministerium. Weitere 153 hatten demnach engen Kontakt mit dem 80 Jahre alten infizierten Mann aus Hongkong. Sie wurden als erste untersucht. Bei den bislang zehn bestätigten Fällen des neuen Virus zeige keiner der Betroffenen ernste Symptome, einige hätten sogar gar keine Symptome.
Zahl der Infizierten und der Toten steigt
Mit der Entdeckung der zehn Infizierten von dem Schiff stieg die Zahl der Fälle in Japan auf 33. Ausserhalb von Festland-China gibt es in mehr als zwei Dutzend Ländern jetzt mehr als 230 bestätigte Infektionen. In Hongkong und den Philippinen sind zwei Patienten gestorben.
Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Toten durch das neue Corona-Virus ist in China wieder schneller gestiegen als in den Tagen zuvor. Die Zahl der Patienten kletterte mit der neuen Lungenkrankheit innerhalb eines Tages um über 4000 auf 24'597. Die Zahl der Toten legte um 68 auf 493 zu.
Neue Erkenntnisse zur Übertragungsart
Das Corona-Virus kann nach Erkenntnissen deutscher Forschungsinstitute auch von Patienten mit nur sehr milden Krankheitssymptomen übertragen werden. Die Charité in Berlin, die München Klinik Schwabing und das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr teilten am Donnerstagabend in einer Erklärung mit, dass einige der derzeit in der Klinik Schwabing in München behandelten Patienten auch bei nur schwachen Symptomen Viren in ihrem Nasen-Rachen-Raum zeigten.
Zudem sei festgestellt worden, dass sich das Virus unabhängig von der Lunge auch im Nasen-Rachen-Raum und im Verdauungstrakt vermehrt. Diese Beobachtungen seien deutliche Hinweise für eine Übertragbarkeit bereits bei milder oder beginnender Erkältungssymptomatik wie zum Beispiel Halsschmerzen, einer Nasennebenhöhlen-Infektion oder nur einem leichten Krankheitsgefühl ohne Fieber.