Die Verlegung von Boris Johnson auf die Intensivstation sei auf Anraten der Ärzte erfolgt, nachdem sich sein Zustand zusehends verschlechtert habe, liess 10, Downing Street am Montagabend verlauten.
Es sei «eine reine Vorsichtsmassnahme», fügte ein Regierungssprecher in der Nacht auf Dienstag an. Der Premierminister sei bei Bewusstsein, könne auf der Intensivstation aber notfalls beatmet werden.
Husten und Fieber wollten nicht weg
Noch am Montagnachmittag hatte Johnson Textnachrichten an die Öffentlichkeit verschickt, in denen er schrieb, dass es ihm den Umständen entsprechend gut gehe. Er sei in ständigem Kontakt mit dem Kabinett. Nur wenige Stunden später kam dann die Nachricht der Verlegung auf die Intensivstation.
Johnson war vor elf Tagen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Er hätte am vergangenen Freitag aus der Selbstisolierung herauskommen sollen, blieb jedoch hinter verschlossenen Türen, nachdem die Krankheitssymptome Husten und hohes Fieber anhielten.
Seit Freitag keine Videobotschaften mehr
In regelmässigen Videobotschaften berichtete Johnson noch bis am Freitag aus der Selbstisolation über seine Genesung im ersten Stock von 10, Downing Street. Doch bereits auf diesen Bildern war ersichtlich, dass sich sein Zustand eher verschlechterte als verbesserte. Wegen der anhaltenden Symptome wurde Johnson am Sonntagabend schliesslich in ein Krankenhaus in London eingeliefert.
Bereits bei seinem Amtsantritt hatte der Premier Aussenminister Dominic Raab zum ersten Staatssekretär und damit de facto zu seinem Stellvertreter ernannt. Der Aussenminister werde nun die Amtsgeschäfte jetzt vorübergehend übernehmen, erklärte ein Sprecher der Regierung.